Der Zoff zwischen dem FC Barcelona und dem spanischen Fußballverband (RFEF) über den Umgang mit Lamine Yamal geht in eine neue Runde, die gewiss noch nachhallen wird. Am Dienstag strich die RFEF den 18-Jährigen aus dem Kader für die bevorstehenden WM-Qualifikationsspiele in Georgien sowie gegen die Türkei und kritisierte Barca in dem Zuge heftig.
"Die medizinische Abteilung des spanischen Fußballverbands RFEF möchte ihre Überraschung und ihr Befremden darüber zum Ausdruck bringen, dass sie am Montag, dem 10. November, um 13.47 Uhr, dem Tag des offiziellen Trainingsbeginns der Nationalmannschaft, erfahren hat, dass der Spieler Lamine Yamal am selben Morgen einer invasiven Radiofrequenzbehandlung zur Bekämpfung seiner Beschwerden im Schambereich unterzogen worden war", heißt es in einer offiziellen Stellungnahme.
Dieser Eingriff sei "ohne vorherige Mitteilung an den medizinischen Stab der Nationalmannschaft" vorgenommen worden. Erst "durch einen gestern Abend um 22.40 Uhr eingegangenen Bericht" habe die ärztliche Abteilung von den Einzelheiten erfahren. Und in jenem Bericht laute die ärztliche Empfehlung: sieben bis zehn Tage Ruhe für Lamine Yamal.
"Angesichts dieser Situation und unter Berücksichtigung der Gesundheit, Sicherheit und des Wohlbefindens des Spielers hat der spanische Fußballverband beschlossen, den Sportler von der aktuellen Nominierung zu befreien", schließt die RFEF, der Lamine Yamal eine "schnelle und vollständige Genesung" wünscht.
Am Sonntag hatte bereits Flick eine Botschaft an den Verband geschickt - erneut
Nach den Oktober-Länderspielen hatte Barca in Person von Trainer Hansi Flick den Verband dafür kritisiert, den zuvor angeschlagenen Flügelstürmer zweimal über 70 Minuten eingesetzt zu haben - woraufhin dieser erneut ausgefallen war. "Das ist keine Fürsorge für die Spieler", hatte Flick damals geschimpft, was Nationaltrainer Luis de la Fuente wenig begeistert aufgenommen hatte. Am Rande des 4:2-Siegs bei Celta Vigo am Sonntag hatte Flick erneut betont, vom Verband zu erwarten, "dass sie sich um ihn kümmern".
War die offenbar unabgesprochene Behandlung mit der eingepreisten Zwangspause, die sich just auf die Länderspielphase erstreckt, die Retourkutsche der Katalanen für das, was im Oktober passiert war? Wenngleich sich Spanien in den kommenden Tagen auch ohne Lamine Yamal für die WM 2026 qualifizieren dürfte: Fortsetzung wird in dieser Sache gewiss folgen. "Etwas Ähnliches habe ich noch nie erlebt", erklärte de la Fuente bei RNE. Inzwischen hat sich auch Barca selbst geäußert.