"Wir sind gekommen, um zu bleiben", blockte Pascal Reinhardt ab. Zuvor war der Trainer der SG Sonnenhof Großaspach gefragt worden, ob der Aufsteiger nach dem 3:1-Derbysieg zum Vorrundenabschluss gegen die Stuttgarter Kickers sein Saisonziel nicht nach oben korrigieren müsse. Denn nach der Hälfte der Saison liegen die Fußballer aus dem Fautenhau mit 31 Punkten nur einen Zähler hinter Nachbar und Spitzenreiter SGV Freiberg auf Rang 2.
Entsprechend gut ist die Stimmung bei dem Verein mit der besten Offensive der Liga, haben die Angreifer um Torjäger Fabian Eisele doch schon 47 Mal ins gegnerische Tor getroffen. "Es war schon eine gute Vorrunde", weiß der Coach und fügt hinzu: "Das gilt nicht nur für die Zahl der Punkte, sondern auch für die Art und Weise, wie wir auftreten."
Von Spiel zu Spiel denken
Aspachs Sportvorstand Michael Ferber stimmt seinem Trainer voll und ganz zu: "Wir stehen nicht zufällig dort, wo wir stehen." Wobei der 40-Jährige ebenfalls daran erinnert, dass es ihm und seinen Mitstreitern vor allem darum geht, die Liga zu halten. Zumal die Tabelle ein wenig trügerisch sei. Denn nicht nur der Rückstand zur Tabellenspitze nach vorne ist gering, sondern auch der Vorsprung nach hinten. Lediglich vier Punkte trennen die SG Sonnenhof vom Tabellenneunten SV Sandhausen. Pascal Reinhardt empfiehlt deshalb: "Auch wenn die Aussage nicht gerade gerne gehört wird, tun wir gut daran, von Spiel zu Spiel zu denken."
Eine Herangehensweise, mit der Großaspach zuletzt gut fuhr. Seit sieben Punktspielen sind die Schwaben ohne Niederlage, haben fünf dieser Partien gewonnen. "Es hat definitiv einen Prozess in unserer Entwicklung gegeben", sagt Reinhardt dazu, dass seine Elf mittlerweile auch enge Spiele wie beim 2:1 in Fulda oder wie beim 3:1 daheim gegen die Stuttgarter Kickers am Ende für sich entscheidet.
„Wir treten als Team in kritischen Situationen noch geschlossener auf.“ (Pascal Reinhardt)
Der Neuling habe gelernt, gegen Widerstände anzugehen, sagt der Coach. Beim 2:3 daheim gegen Sandhausen Anfang Oktober, der bislang letzten Saisonniederlage, oder beim 3:3 zu Hause gegen Kickers Offenbach, als die SG in letzter Sekunde den Ausgleich kassierte, war das noch nicht gelungen. "Wir treten als Team in kritischen Situationen noch geschlossener auf", lobt der SG-Trainer.
Vor Weihnachten warten noch die Partien bei Mitaufsteiger TSG Balingen sowie die Verfolgerduelle mit Astoria Walldorf und beim FSV Frankfurt (beide 30 Zähler). Reinhardts Blick gilt zunächst aber nur der Partie beim Viertletzten. "Das ist innerhalb eines halben Jahres schon der vierte Vergleich mit Balingen", weiß Reinhardt.
Nicht von Hinspiel-Ergebnis blenden lassen
Bisher hat sein Team jedes Mal gewonnen: im Verbandspokalfinale mit 2:0, in letzten drei Liga-Vergleichen jeweils mit 6:1. Der SG-Coach warnt, den Ergebnissen zu viel Bedeutung beizumessen, denn: "In der Liga entscheiden Nuancen." Seine Hoffnung ist, dass die Abwesenheit seiner gesperrten Leistungsträger Marius Kunde (5. Gelbe Karte) und Mert Tasdelen (Ampelkarte) nicht ins Gewicht fällt. Großaspach will bleiben - und wenn’s nur auf Rang 2 ist.