"Das wird das härteste Turnier, das ich je gespielt habe", sagt Gislason im Gespräch mit der EHF und meint damit vor allem die brutal starke deutsche Turnierhälfte. Deutschland trifft in der Vorrundengruppe A auf Spanien, Serbien und Österreich. Ein Trio, das in dieser Kombination kaum Luft zum Durchatmen lässt.
Spanien, so Gislason, verfüge über eine "verjüngte Mannschaft mit herausragenden Talenten", die bereits auf Jugendebene mehrfach Gold gewonnen hätten. Serbien sei zwar im Umbruch, doch durch seine körperliche Präsenz jederzeit in der Lage, Topteams zu ärgern. Und Österreich? Ein alter Bekannter - "wir treffen ständig auf sie", sagt Gislason. Unter dem neuen Coach Iker Romero habe sich das ÖHB-Team zudem weiterentwickelt.» Spielplan Handball-EM der Männer 2026
Der Umbruch trägt Früchte
In den vergangenen beiden Jahren hat Gislason den Kader deutlich verjüngt. Deutschland reiste schon zu den Olympischen Spielen 2024 als jüngstes Team an und holte prompt die Silbermedaille. Sieben U21-Weltmeister gehören inzwischen zum Stammkader.
Dennoch bleibt eine große Unbekannte: die Gesundheit seiner Leistungsträger. Besonders auf der rechten Rückraumseite drückt der Schuh. Renars Uscins und Franz Semper seien "nicht bei hundert Prozent", so der Bundestrainer. Wer fit genug ist, entscheidet sich erst kurz vor Turnierbeginn.
Realismus statt großer Parolen
Normalerweise gibt Gislason ein klares Ziel aus: das Halbfinale. Doch diesmal wirkt er ungewohnt vorsichtig. "Das erste Ziel ist, überhaupt die Hauptrunde zu erreichen - am besten mit einer weißen Weste", betont er.
Denn dort wartet eine Ansammlung von Topteams, die es so wohl selten gab: Weltmeister, Olympiasieger und Gastgeber Dänemark, Europameister Frankreich, dazu Norwegen und Portugal. Nur zwei Mannschaften erreichen das Halbfinale.
"Jeder Punkt, vielleicht sogar jedes Tor kann entscheidend sein", warnt Gislason. Es könne sogar passieren, "dass man trotz nur zwei Niederlagen im ganzen Turnier das Halbfinale verpasst". Der große Favorit stehe ohnehin fest: Dänemark. In Herning gegen die rot-weißen Fans und die vielleicht beste Mannschaft der Welt zu bestehen, werde "extrem schwer".
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