In Ausgabe 6/2022 des Magazins "Bock auf Handball" erzählte die mittlerweile 30-jährige gebürtige Dänin die kuriose Geschichte, wie es zu ihrer Nominierung kam und sie ihren Weg in DHB-Team fand.
Eigentlich wollte Silje Bröns Petersen nur ein wenig entspannen, als ihr Herz plötzlich schneller zu klopfen begann: Die gebürtige Dänin genoss gerade gemeinsam mit einer Freundin die wohltuende Wärme in der Therme von Beuren und war in ihren Gedanken ganz weit weg vom Handball.
Zwischen zwei Aufgüssen plauderten die beiden Mädels über Gott und die Welt - und über ihre Ziele und Träume. Einmal in der Nationalmannschaft zu spielen, das hatte sich Silje schon immer gewünscht. Doch seit ihrer Jugend hatte es nie echte Berührungspunkte mit einer dänischen Auswahl gegeben.
In Dänemark "unter dem Radar geflogen"
"Ich bin relativ früh den Weg ins Ausland gegangen. Vielleicht bin ich einfach unter dem Radar geflogen", vermutet Silje Bröns Petersen, die in einem Vorort von Kopenhagen geboren wurde. Mit 21 Jahren wagte die Rückraumspielerin den Schritt ins Ausland, spielte zunächst in Ungarn, eineinhalb Jahre später landete sie dann in der Bundesliga bei der HSG Blomberg-Lippe, seit 2020 spielt sie für die TuS Metzingen.
Sie sei einfach der Typ, für den die sportliche Karriere derzeit eindeutig im Fokus stehe, sagt Silje Bröns Petersen über sich selbst. Und so hatte sie seit geraumer Zeit durchaus mit dem Gedanken gespielt, notfalls die Staatsbürgerschaft zu wechseln, sollte sich die Möglichkeit ergeben, für Deutschland spielen zu dürfen. Allerdings waren diese Überlegungen bis zu jenem Moment in der Therme eher Hirngespinste. "Ruf ihn doch mal an", sagte ihre Freundin Lauranza auf einmal.
Und Silje Bröns Petersen gab sich tatsächlich einen Ruck: Noch aus der Therme schrieb sie dem damaligen Bundestrainer Henk Groener eine Nachricht, dass sie gerne einmal mit ihm reden wolle. Und so nahm die Geschichte ihren Lauf, am 3. November 2021 erhielt Bröns Petersen den deutschen Pass, vier Tage später folgte das erste von 23 Länderspielen für Deutschland.
Eine Handball-Familie
Silje Bröns Petersen wurden am 5. Dezember 1994 im dänischen Herlev geboren. Ihre Handballwurzeln liegen bei Rödvre HK und beim Traditionsverein Virum-Sorgenfri HK. Mit 21 wechselt sie ins Ausland, erst zu Siofok KC nach Ungarn, anschließend nach Deutschland zu Blomberg und Metzingen.
2022 folgte die Rückkehr nach Dänemark, wo sie abgesehen von einer Halbserie im italienischen Salerno noch für Kopenhagen Handbold und EH Aalborg spielte. Im Sommer kehrte Bröns Petersen in die Handball-Bundesliga der Frauen zurück, gehört nun beim BSV Sachsen Zwickau zu den Leistungsträgerinnen.
Die Rückraumspielerin stammt aus einer echten Handballfamilie. Mama Elin gewann einst selbst die Champions League, Papa Troels war Handballtrainer und auch ihre beiden älteren Schwestern Emilie und Nikoline spielten in der ersten und zweiten dänischen Liga.
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