"Das ist beides irgendwie da: Spaß, aber auch die Ernsthaftigkeit", meinte Nieke Kühne nach dem 38:12 (15:7) gegen Uruguay in der Mixed Zone. Ernsthaftigkeit war dabei vor allem in der ersten Spielhälfte nötig. "Wenn du zwei Minuten in der Abwehr steht, dann schnell den Ball verlierst und dann wieder zwei Minuten in der Abwehr stehst, ist das blöd", kommentierte Routinierin Antje Döll den 5:4-Start lapidar.
"Man hat am Anfang gesehen, dass sie unangenehm zu bespielen sind", meinte Kühne. "Wir konnten uns am Anfang keinen Vorsprung herausspielen, weil dann immer nochmal ein Gegentor kam und wir nochmal ein Vielfaches mehr Abwehr gespielt haben. In der zweiten Halbzeit konnten wir dann zum Glück Ruhe hineinbringen und es dann auch runterspielen."
"Wir hatten Serbien gegen Uruguay gesehen. Bei allem Respekt vor Serbien: Das sah es eher so aus, als ob sie wussten 'okay, wir sind stärker, wir spielen es so runter'", so Kühne weiter. "Das wollten wir auf keinen Fall machen. Wir wollen jeden Fan auch dafür belohnen, dass er hier ist. Wir wollen uns aber auch einfach gerecht werden."
Kühne offenbart taktische Anpassung
Das gelang nach der Ansprache von Markus Gaugisch in der Halbzeit deutlich besser. "Wir haben uns eins, zwei Einläufer-Szenen angeguckt, wo wir ein paar Probleme mit hatten. Das war konkret die Ansprache und dass wir weiter das Feuer aufrechterhalten wollten", erzählte die Rückraumspielerin in Diensten der HSG Blomberg-Lippe.
Das deutsche Team in Zahlen
Dass die 21-Jährige im zweiten WM-Spiel ihrer Karriere gleich zur "Spielerin des Spiels" gekürt wurde, wollte nicht zu hoch hängen. "Es macht einfach Spaß mit der Mannschaft. Und wenn es am Ende dann dabei rauskommt, dass ich Spielerin des Spiels werde, dann freue ich mich natürlich auch darüber."
Nun ist Serbien der nächste und wahrscheinlich stärkste Gruppengegner. "Wir haben in unterschiedlichen Konstellationen gedeckt, das war gut." Und wenn man am Anfang, wie Kühne, auf der Bank sitzt: "Man guckt sich jede Situation an: Was macht der Einläufer? Wie kann man darauf am besten reagieren?" Mit viel Köpfchen soll es am Sonntag um 18 Uhr weitergehen.
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