Unruhe in New England: Schwere Vorwürfe gegen Stefon Diggs

Während sich die Patriots erstmals seit 2019 wieder zum AFC-East-Champion gekrönt haben und am letzten Regular-Season-Spieltag um eine Bye Week in den Playoffs kämpfen, rückt einer ihrer wichtigsten Offensivspieler aus ganz anderen Gründen in den Fokus. In Massachusetts wurden gegen Wide Receiver Stefon Diggs schwere Vorwürfe erhoben, die nicht nur sportliche, sondern auch juristische Konsequenzen nach sich ziehen könnten.

Was bekannt ist

Wegen schwerer Körperverletzung durch Würgen und zusätzlich leichter Körperverletzung ist Diggs angeklagt worden. Grundlage der Vorwürfe ist ein Vorfall vom Dienstag, dem 2. Dezember - einen Tag nach dem deutlichen Monday-Night-Sieg der Patriots gegen die New York Giants. Einem Polizeibericht zufolge stammen die Vorwürfe von einer Frau, die zu diesem Zeitpunkt als private Köchin in Diggs' Haus arbeitete. Die Frau beschuldigt Diggs, sie nach einem Streit über ausbleibende Lohnzahlungen geschlagen und gewürgt zu haben.

US-Medienberichten zufolge erschien Diggs' Anwalt Michael DiStefano am Dienstag per Video vor dem District Court in Dedham. Er beantragte demnach, den Polizeibericht unter Verschluss zu halten, da die Details des Falls nicht öffentlich gemacht werden sollten - offenbar ohne Erfolg. Zudem informierte DiStefano das Gericht darüber, dass Diggs dem mutmaßlichen Opfer ein finanzielles Angebot zur außergerichtlichen Einigung unterbreitet habe. "Während wir hier sprechen, arbeiten die Parteien daran, eine Einigung zu erzielen", erklärte DiStefano.

Die zuständige Richterin kündigte an, über den Antrag zeitnah zu entscheiden. Diggs soll am Freitag, dem 23. Januar, offiziell angehört werden - nur zwei Tage vor dem Termin für das AFC Championship Game, in dem die Patriots spielen könnten.

Diggs bestreitet Anschuldigungen

Sportlich spielt der Wide Receiver weiterhin eine zentrale Rolle. In 17 Saisonspielen sammelte Diggs 82 Receptions, 970 Receiving Yards und vier Touchdowns und war ein wichtiger Bestandteil der Patriots-Offense auf dem Weg zum Divisionstitel. Ob und wie sich das laufende Verfahren auf seinen Einsatz in den kommenden Wochen auswirkt, ist derzeit offen.

Diggs bestreitet die Vorwürfe und ließ über seinen Anwalt verlauten, dass er die Anschuldigungen kategorisch zurückweise. "Sie sind unbegründet, unbestätigt und wurden nie untersucht - weil sie nicht stattgefunden haben", heißt es in einem Statement. "Der Zeitpunkt und das Motiv für diese Anschuldigungen sind glasklar: Sie sind das direkte Ergebnis eines finanziellen Streits zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber, der nicht zur Zufriedenheit des Arbeitnehmers beigelegt wurde."

Patriots und NFL äußern sich

Die New England Patriots äußerten sich inzwischen ebenfalls zu der Situation. "Die New England Patriots sind über die gegen Stefon Diggs erhobenen Vorwürfe informiert", heißt es in einer Stellungnahme. "Stefon hat die Organisation darüber in Kenntnis gesetzt, dass er die Anschuldigungen kategorisch bestreitet. Wir stehen hinter Stefon. Wir werden weiterhin Informationen sammeln und bei Bedarf uneingeschränkt mit den zuständigen Behörden sowie der NFL kooperieren. Aus Respekt gegenüber allen beteiligten Parteien und angesichts eines laufenden rechtlichen Verfahrens werden wir uns zum jetzigen Zeitpunkt nicht weiter äußern."

Auch die NFL teilte mit: "Wir sind über den Vorgang informiert und stehen in Kontakt mit dem Verein. Zum jetzigen Zeitpunkt haben wir keinen weiteren Kommentar."

Noch ist offen, wie sich das Verfahren entwickeln wird - klar ist jedoch: Die juristischen Vorwürfe gegen ihren Star-Receiver werfen einen schweren Schatten auf eine Saison, die für New England eigentlich von sportlicher Hoffnung und neuem Selbstverständnis geprägt ist.

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