Die Frage, die sich nun aufdrängt: Geht es in Las Vegas noch um Wettbewerb - oder bereits um Draft-Positionen? Wie mehrere US-Quellen berichten, wurde Crosby darüber informiert, dass er am Sonntag gegen die New York Giants nicht mehr auflaufen wird. Der Defensive End kämpft seit Oktober mit einer Knieverletzung, wollte jedoch unbedingt spielen. Die Entscheidung fiel laut NFL-Insidern "im besten Interesse des Spielers".
Crosby gestoppt - gegen seinen Willen
Kurz darauf folgte die nächste Eskalationsstufe: Der Pro Bowler war mit dieser Entscheidung nicht einverstanden und verließ das Teamgebäude. Ein deutliches Zeichen dafür, wie sehr sich sportliche Führung und Spielerinteressen aktuell voneinander entfernen.
Noch zu Wochenbeginn hatte Crosby klar Stellung bezogen, als er auf die Bedeutung des möglichen Nummer-1-Picks angesprochen wurde: "Mir ist der Pick total egal. Dafür spiele ich nicht. Mein Job ist es, der beste Defensive End der Welt zu sein."
Diese Aussage bekommt nun eine neue Brisanz. Während Crosby auf dem Feld stehen wollte, entziehen ihm die Raiders diese Möglichkeit - ausgerechnet vor einem Spiel mit massiver Draft-Relevanz.
Head Coach Pete Carroll äußerte sich auf einer Pressekonferenz zur Situation: "Nach einer Untersuchung am Montag oder Dienstag sah es einfach zu schlecht aus. Deshalb hat er die Nachricht nicht gut aufgenommen", erklärte Carroll und führte weiter aus: "Wenn wir ihn hätten spielen lassen, wäre er auf dem Feld gewesen. Er hätte nicht gezögert." Zur Situation, in der Crosby anschließend das Trainingsgelände verließ, sagte Carroll: "Er sagte: 'Ich möchte dann jetzt gehen.' Und ich antwortete: 'Ja, du kannst gehen.'"
Crosby ist nicht der einzige Leistungsträger, der den Raiders für den Rest der Saison fehlt. Bereits zuvor wurde Tight End Brock Bowers wegen anhaltender Knieprobleme auf Injured Reserve gesetzt. Zwei der wichtigsten Säulen des Teams sind damit für das Saisonfinale raus, was den Weg aus Management-Sicht für den ersten Pick im Draft natürlich erleichtert.
Das Spiel mit enormer Tragweite
Am Sonntag treffen die Raiders auf die Giants. Die Ausgangslage ist eindeutig: Der Verlierer des Spiels befindet sich in Pole Position für den ersten Pick im NFL Draft 2026, der an das schwächste Team der Vorsaison geht. Aktuell haben beide Teams einen Record von 2-13. In einer Saison, die sportlich längst verloren scheint, könnte dieser Pick die Zukunft eines gesamten Franchises prägen.
Doch genau hier beginnt das Dilemma. Während Fans und Analysten über Quarterback-Klassen und Draft-Szenarien diskutieren, senden die aktuellen Personalentscheidungen ein Signal, das kaum zu übersehen ist.
Wenn ein Spieler wie Maxx Crosby, der im Locker Room höchsten Respekt als einer der Leader des Teams genießt, spielen will, aber nicht darf - und weitere Schlüsselspieler gleichzeitig aus dem Verkehr gezogen werden -, stellt sich unweigerlich die Frage: Geht es den Raiders noch um den Sieg am Sonntag oder bereits um den ersten Pick im April?
Die Antwort darauf wird nicht offen ausgesprochen. Doch das Drama in Las Vegas lässt vermuten, dass das Tabuwort im amerikanischen Sport - "Tanking" - zumindest ein Thema ist.
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