Man kann nicht gerade behaupten, dass die Mannschaft von Real Madrid in den vergangenen Wochen viel dafür getan hätte, Xabi Alonsos Leben zu erleichtern. Nach zahlreichen Patzern in La Liga verloren die Königlichen auch das vermeintliche Schicksalsspiel des Trainers gegen Manchester City mit 1:2. Ganze zwei Siege in sechs Pflichtspielen stehen auf dem Zettel.
Doch vieles war anders im Vergleich zum Offenbarungseid wenige Tage zuvor gegen Vigo (0:2). Zum einen natürlich das Personal: Real musste unter anderem auf Eder Militao und Kylian Mbappé verzichten, mit Dani Ceballos, Gonzalo Garcia und Rodrygo fanden sich gleich drei Akteure in der Startelf wieder, die sonst eher auf der Bank zu finden sind. Das stark ersatzgeschwächte Real zeigte eine ansprechende Leistung gegen ManCity, von Charakterarmut konnte diesmal keine Rede sein. "Sie waren in der ersten Halbzeit phasenweise deutlich besser als wir", sagte sogar City-Trainer Pep Guardiola.
Doch reicht die Steigerung auch, um Xabi Alonsos Job zu sichern? Die Mannschaft stellte sich jedenfalls unisono hinter den Coach. Nach dem Spiel sprachen sich zunächst Rodrygo und Raul Asencio pro Xabi Alonso aus, Jude Bellingham reihte sich ein. "Der Trainer ist großartig. Ich persönlich habe ein sehr gutes Verhältnis zu ihm, und ich weiß, dass es vielen Jungs genauso geht", sagte der Engländer.
Auch Thibaut Courtois sieht keine Veranlassung für einen Trainerwechsel. "Wir stehen hinter ihm", sagte der Torhüter. "Wenn das einer nicht getan hätte, hätten wir heute mit 0:6 verloren." Letztlich seien es die Spieler, die für die Ergebnisse geradestehen müssen. "Aber wir sind nicht gut genug, und dafür gibt es keine Entschuldigung", so der Belgier weiter.
Machbare Aufgaben bis Weihnachten
Bei Real sind sie aber nun mal an Siegen gewöhnt, und so dürfte die Luft dünn werden für Xabi Alonso. Die Marca rief wenig verwunderlich bereits "Alarmstufe rot" aus.
Die kommenden Aufgaben böten zumindest die Chance, wieder in den grünen Bereich zu kommen. Am kommenden Sonntag steht das Ligaspiel beim Tabellenelften Deportivo Alaves an, danach folgt das Pokalspiel beim Tabellenletzten der dritten spanischen Liga, CF Talavera. In der letzten Begegnung vor der Winterpause ist dann der FC Sevilla zu Gast im Bernabeu.
Xabi Alonso geht davon aus, weiterhin auf der Trainerbank zu sitzen. "Ich konzentriere mich voll auf das nächste Spiel", sagte er auf die Frage nach seiner Zukunft. "Wichtig ist Real Madrid. Es geht um die Mannschaft, die Spieler und wie ich ihnen helfen kann. Es geht nicht um mich."