Deutschland trifft im Halbfinale der Nations League am Mittwoch auf Portugal. Im Vorfeld des Halbfinal-Duells (Mittwoch, 21 Uhr, live auf DAZN) traf DAZN Bundestrainer Julian Nagelsmann und sprach mit ihm über das Format Nations League, Gegner Portugal, Jubilar Joshua Kimmich und den Abschied von Sandro Wagner als Co-Trainer.
"Du führst Gespräche und fragst nach Gründen, oft ist es ja individuell basiert. Bei Fülle (Niklas Füllkrug) hat der gesamte Klub keine Top-Saison gespielt, es gab einen Trainerwechsel usw. Das sind Gründe, die über den einzelnen Spieler hinausgehen. Am Ende musst du nicht viel machen, weil der Tapetenwechsel automatisch andere Gedanken bringt.
Es ist ja oft so, wenn du im Verein in der Bundesliga nicht gut bist, und dann spielst du Champions League - das ist ein anderer Wettbewerb, eine andere Tapete. Das hat man bei Dortmund zweimal gesehen, dass sie in der Champions League erfolgreich waren und dann in der Liga in den Phasen, wo die Champions League gut lief, nicht so erfolgreich waren.
Und so ist es da [in der Nationalelf mit den Spielern] auch. Da muss man gar nicht so viel machen, sondern die Gruppe fängt es auf. Der Spieler kommt auf andere Gedanken und hat wieder die Chance, die ersten Schritte in die bessere Richtung zu gehen."
"Am Ende hast du einen Anreiz, einen Titel zu gewinnen. Das sind nicht nur Freundschaftsspiele, sondern du hast den Anreiz, Punkte zu holen um weiterzukommen, du hast K.o.-Spiele. Und ich finde das immer eine gute Vorbereitung auf große Turniere.
Du hast einfach sonst, wenn du nur Freundschaftsspiele hättest, nicht die Option, K.o.-Spiele zu trainieren. Da geht es nicht nur ums Ergebnis, sondern um das Reagieren auf verschiedene Situationen im Spiel. Du bist 0:1 hinten und brauchst ein Tor, oder es steht 1:1 und du brauchst ein Tor...wie auch immer: Es gibt verschiedenste Konstellationen, die bei EM oder WM auf dich zukommen können, und das kannst du im Freundschaftsspielcharakter nicht trainieren oder simulieren. Der Wettbewerb gibt es her, dass du K.o.-Spiele hast, dass du ein K.o.-Turnier hast, was dir erlaubt, Dinge fürs große Ganze zu trainieren.
Und am Ende ist es schon so, dass jeder kleine Titel in einem Spieler und in der Mannschaft etwas auslöst. Wenn man die Spanier gesehen hat, wie sie den Nations-League-Titel gefeiert haben, dann hat man schon gemerkt, dass es ihnen was bedeutet.
Natürlich ist es nicht gleichzusetzen mit einer EM oder WM oder mit dem Champions-League-Titel, das ist schon wertiger, aber für uns als Gruppe ist es wichtig. Das haben wir versucht, der Mannschaft klarzumachen."
"Portugal ist eine Mannschaft, die extrem viele gute Einzelspieler hat, extrem schwer zu analysieren ist, weil sie viel Freestyle haben.
Sie haben einen sehr guten Trainer, der schon für eine klare Struktur steht, trotzdem haben sie viele Spieler, die oft im Spiel individuelle Entscheidungen treffen, die nicht immer greifbar sind. Sie haben viele gute Zocker, ein sehr gutes zentrales Mittelfeld, in der Defensive vier körperlich sehr gute Spieler.
Es ist eine extrem spielstarke Mannschaft, eine sehr spannende Mannschaft, die extreme Stärken hat, aber auch klare Schwächen, die wir gut analysieren können, wo wir auch Chancen haben, Tore zu schießen. Aber Portugal ist nicht so ganz leicht zu bespielen, es ist ein Topteam Europas."
"Er hat einen unfassbaren positiven Grad an Verrücktheit. Er ist schon positiv irre: gutgelaunt, macht viel für die Stimmung im Team, hat einen extremen Bewegungsdrang, hat einen extremen Erfolgsdrang.
Er hat mir ich glaube 18-mal zwischen Bundesligaende und dem Zusammentreffen heute geschrieben, dass wir das Ding gewinnen müssen. Als Führungsperson ist er außergewöhnlich gut, weil er nicht nur die Menschen sieht, die neben ihm auf dem Platz stehen, sondern das große Ganze: Vom Koch bis zu den Leuten, die die Wäsche machen - er hat alle im Blick und versucht, allen die nötige Wertschätzung zu geben, um zu signalisieren, dass jeder seinen Teil beiträgt und der Teil vielleicht sogar größer ist, als der Einzelne sogar meint, und das bringt er sehr, sehr gut zum Ausdruck. Das ist unglaublich wertschätzend den Menschen gegenüber.
Und was seinen Ehrgeiz angeht, der ist außergewöhnlich. Er hat mit der Nationalelf nicht so viele Erfolge gefeiert, wie er gerne hätte und wie er verdient hätte, von daher brennt das noch mehr unter den Nägeln als das ein oder andere Vereinsspiel. Wir sind sehr froh, dass er unser Kapitän ist.
Hundertstes Länderspiel - ohne eine Zerrung glaube ich. Das ist eine sehr, sehr schöne, außergewöhnliche Zahl."
"Er macht es rechts hinten sehr gut. Klar, bei Bayern hat er sich auch auf der Sechs sehr stabilisiert, aber die haben auf der Rechtsverteidigerposition viel mehr Bedarf gehabt. Er hat es in den letzten Monaten herausragend gemacht.
Er war Werte-mäßig defensiv wie offensiv bei der EM und Nations League im Europavergleich der Beste. Er hat eine außergewöhnlich gute Flanke, in meinen Augen aus dem Lauf die beste Flanke in Europa, das macht kein anderer besser auf dieser Position. Dazu ein gutes Gespür den Raum zu verteidigen.
Er ist jetzt kein Sprintertyp, der 36 km/h läuft, aber er verliert kein Laufduell, weil er sehr, sehr intelligent ist und supergut verteidigt. Er hat ein gutes Gespür für die richtige Position, und kann trotzdem, auch wenn er etwas weit auf dem Flügel spielt, das Heft des Handelns auf dem Feld an sich reißen. Er macht das außergewöhnlich gut."
"Die Expertise, dass er Ex-Profi war, habe ich sehr geschätzt. Er hat Kabinenluft geschnuppert, hat bei Bayern bei einem großen Klub gespielt, hat international gespielt, hat dieses Gespür, was in der Kabine wichtig ist, wie ein Spieler sich fühlt.
Klar, ich habe auch Fußball gespielt, aber nicht auf dem Niveau wie er, das hilft uns dann schon im Trainerteam. Deswegen haben wir es dann auch mit einem Ex-Profi [Benjamin Hübner, Anm. d. Red.] ersetzt.
Es ist schade, dass er uns verlässt, aber ich verstehe es. Er will gerne Cheftrainer sein, und dann muss man diese Entscheidung treffen, und das war wichtig, dass wir sie gemeinsam getroffen haben.
Jetzt hat er noch 10 Tage hier, wo er Vollgas geben darf und muss, und dann wünschen wir ihm alles Gute für den FC Augsburg. Ich bin mir sicher, dass er es da gut machen und eine erfolgreiche Zeit als Cheftrainer haben wird."
Das Halbfinale der Nations League Deutschand und Portugal wird am Mittwoch live auf DAZN ausgestrahlt!
Der Streamingdienst überträgt die Partie für alle DAZN-Abonnenten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz live auf der DAZN-Plattform bzw. in der DAZN-App im LIVE-STREAM sowie bei DAZN 1 im linearen Fernsehen.
DAZN überträgt das komplette Final-Four-Turnier der Nations League 2025 live. Wer die Nations League live bei DAZN sehen möchte, benötigt eines der zwei Abo-Paketen Super Sports-Paket oder DAZN Unlimited.
Alternativ läuft Deutschland gegen Portugal auch live im ZDF. Hier gibt es weitere Infos zur Übertragung von Deutschland gegen Portugal.
| SPIEL | Deutschland vs. Portugal |
|---|---|
| WETTBEWERB | UEFA Nations League I Halbfinale |
| DATUM | Mittwoch, 4. Juni 2025 |
| ANPFIFF | 21.00 Uhr |
| ORT | Allianz Arena I München |
| ÜBERTRAGUNG auf DAZN |
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