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Hoeneß sieht einen "richtigen Schritt"

kicker

Aus Deventer berichtet Benni Hofmann

Als Bilal El Khannouss in der 59. Minute mit dem 3:0 die Partie bei den Go Ahead Eagles Deventer endgültig für den VfB Stuttgart entschied, gabs plötzlich Feuerwerk. Hinter den Tribünen, also ungefährlich für die Zuschauer, hatte irgendjemand gut zwei Dutzend Raketen gestartet. Etwa zwei Minuten lang zuckten grüne und rote Sterne am Himmel und verliehen der Atmosphäre im kleinen Stadion "De Adelaarshorst" eine Stimmung irgendwo zwischen Kirmes und Silvester. "Das habe ich vorher auch noch nicht gesehen", meinte Fabian Wohlgemuth schmunzelnd.

Die Eagles mit deren eigenen Waffen geschlagen

Der Sportvorstand war nicht der einzige Stuttgarter, der am Donnerstagabend gut lachen hatte. Die Mannschaft von Trainer Sebastian Hoeneß bezwang einen an diesem Abend nur bedingt konkurrenzfähigen Kontrahenten mit 4:0 dank einer beeindruckenden Reife, schlauer Konsequenz im Pressing und nahezu hundertprozentiger Chancenverwertung, ließ sich von den Turbulenzen rund um die Fans nicht beeindrucken. "Das war aus meiner Sicht verdient, auch in der Höhe. Wir haben hier nie wirklich etwas aufkommen lassen, das rechne ich meiner Mannschaft hoch an", analysierte der 43-Jährige und man kann ihm schwerlich widersprechen.

Besonders interessant: Der VfB schlug die Eagles mit deren eigenen Waffen. "Das kann man so sagen", fand Doppeltorschütze Jamie Leweling. Denn die Paradedisziplin der Gastgeber ist eigentlich hohes Anlaufen - was der Bundesligist kurzerhand selbst tat. Immer wieder geriet vor allem Yassir Rahmouni in undankbare Situationen. Aus einer solchen entstand der Ballverlust vor dem 1:0, den Maximilian Mittelstädt, Deniz Undav und eben Leweling veredelten.

Lewelings Lob: "Das spricht für den Trainer"

"Der Trainer hat es in der Analyse gezeigt, dass sie herausspielen wollen und fehleranfällig sind. Das spricht für den Trainer", lobte der Nationalspieler Coach Hoeneß, der dies umgehend zurückgab: "Seine Tore haben den Weg geebnet. Jamie macht ein gutes Spiel, das war wichtig." Der 24-Jährige ragte aus einer geschlossen guten Teamleistung der Schwaben heraus, die sich in dieser Form Hoffnung auf mehr machen dürfen.

Das unterstreichen auch Hoeneß' Worte, der noch einmal daran erinnerte, dass die Eagles zuletzt Aston Villa und Feyenoord Rotterdam bezwungen haben: "Der Gegner hatte einen Torschuss. Hier haben andere Mannschaften verloren in den letzten Wochen. Das war ein richtiger Schritt." Denn Fakt ist: Trotz der guten Resultate unterliefen defensiv speziell gegen den FC Augsburg (3:2) und auch bei Borussia Dortmund (3:3) individuelle Fehler, die gegnerische Treffer massiv begünstigten. Am Donnerstag war das quasi gar nicht der Fall.

Das darf die Schwaben frohen Mutes nach Hamburg blicken lassen, wo am Sonntag (17.30 Uhr, LIVE! bei kicker) der HSV wartet. Kuriosum: Der Schwabentross reiste nicht nach Bad Cannstatt zurück, sondern nach einer Einheit in den Niederlanden am Freitag direkt weiter in die Hansestadt.