Viel Zeit bleibt nicht für die Profis des VfB Stuttgart. Nach dem geschmeidigen 4:0 bei den Go Ahead Eagles Deventer ging es am Freitag weiter nach Hamburg, schließlich geht es am Sonntagabend (17 Uhr, LIVE! bei kicker) um Bundesligapunkte gegen den HSV und dann am Mittwoch im DFB-Pokal-Achtelfinale schon wieder zum VfL Bochum.
Kurzum, es sind herausfordernde Tage für die Schwaben, deren Spieler diese Schlag-auf-Schlag-Taktung zwar bereits aus der Vorsaison gewöhnt sind, sie aber eben noch nicht aus dem Effeff kennen wie beispielsweise ein Kicker des FC Bayern. Den der VfB übrigens in sieben Tagen im Neckarstadion zum Spitzenspiel bittet. "Wir haben uns nach der Champions-League-Saison daran gewöhnt. Das ist ein Lernprozess", glaubt Jamie Leweling, der am Donnerstag in den Niederlanden per Doppelpack erfolgreich war, und sagt breit grinsend: "Wenn wir nächstes Jahr auch wieder international spielen, haben wir uns noch mehr dran gewöhnt."
Mehr Freizeit für eine bessere Leistung
Ein typischer Leweling quasi, der auch schon bei den Feierlichkeiten nach dem DFB-Pokaltriumph die Massen in Stuttgart mit flotten Sprüchen mit der - nicht ganz ernst gemeinten - Ansage anheizte, der Klub könne auch die Europa League gewinnen. "Da war ich in einem anderen Körperzustand", ordnete der 24-Jährige später ein. Aber: Mit der beeindruckenden Reife, mit der die Schwaben in Deventer auftraten, dürfen sie selbstbewusst auf diesen Wettbewerb schauen. Auch Leweling meinte am Donnerstagabend - zurecht und sehr klar: "Ich glaube, wir können weit kommen."
Was auch mit dem bislang anstandslosen Umgang mit der Mehrfachbelastung zu tun hat. Neben der größeren Kadertiefe sieht der Offensiv-Allrounder auch mehr Lockerheit als Aspekt: "Wir haben ein bisschen mehr frei, habe ich das Gefühl. Der Trainer weiß, dass es anstrengend ist. Ich glaube, für ihn ist es auch anstrengend." Auch Fabian Wohlgemuth erkennt "eine Stabilität, die entstanden ist, eine gewisse Selbstsicherheit, auf die wir bauen können, auch in den nächsten Spielen."
Internationale Wettbewerbe noch "Neuland"
Der Sportvorstand betont dennoch mit Blick auf die Europa League: "Die internationalen Wettbewerbe sind schon immer noch Neuland für uns. Wir sind zufrieden, dass wir diesen dritten Sieg eingefahren haben. Jetzt schauen wir auf Tel Aviv." Maccabi kommt am 11. Dezember nach Stuttgart, die Israelis tun sich schwer, haben erst einen Punkt geholt und sind aktuell Vorletzter in der 36er-Tabelle. In der aktuellen Form geht der Bundesligist also als Favorit ins Duell und kann beste Voraussetzungen fürs Weiterkommen schaffen. So weit allerdings will Wohlgemuth noch nicht gehen, unterstreicht nach dem Sprung auf Rang 12 lediglich: "Wir sind angekommen im Wettbewerb. Wohin das führt, werden wir sehen."