Hansa Rostock ist das Team der Stunde in der 3. Liga. Durch den knappen 1:0-Arbeitssieg bei der Stuttgarter Zweitvertretung pirscht sich eine seit Ende September ungeschlagene Kogge auf den fünften Platz vor mit nun 31 Zählern.
Das war zunächst aber so nicht absehbar. Im flutlichgetränkten Nebel von Aspach kam Hansa zwar gut aus den Startlöchern - Benno Dietze traf nach fünf Minuten den Querbalken - spielte insgesamt aber eine schwächere erste Hälfte.
"Wir haben keine gute erste Halbzeit gespielt. Wir haben keinen Druck auf den Ball bekommen. Wir waren im Ballbesitzspiel zu unsauber", monierte Trainer Daniel Brinkmann nach Abpfiff am Mikrofon von Magenta Sport. Ryan Naderis Hüfte besorgte nach dem Seitenwechsel das Siegtor, doch spielentscheidend für den dreifachen Punkterfolg der Ostseestädter war einmal mehr eine starke Defensive.
Brinkmann: "Ich habe den drin gesehen"
Der Schlüsselmoment für den Sieg spielte sich in der 59. Minute ab, als die beste Abwehr der Liga (18 Gegentore) beinahe überwunden worden wäre. Ahmet Gürleyen spielte in Bedrängnis einen völlig verkorksten Rückpass Richtung eigenes Tor. Diesen kratzte Keeper Benjamin Uphoff nach einem Vollsprint gerade noch von der Linie. "Ich habe den drin gesehen", berichtete Brinkmann.
Auch dem Schussmann selbst war die Enge der Situation anzumerken: "Das ist eine absolute Ausnahmesituation. Es war wirklich knapp und das erste Mal, dass mir so was in der Karriere passiert ist. Es ist nichts, was man tagtäglich trainiert. Da muss man durch." Und Rostock überstand diesen Schreckmoment sowie auch den anschließenden inidrekten Freistoß, weil Andreas Voglsammer auf der Linie klärte.
Hansa stellt Vereinsrekord ein
Es war das achte Spiel ohne Gegentor für die Kogge in der laufenden Spielzeit. Dies nutzte Brinkmann für ein Sonderlob an seinen Torhüter: "Upi war heute insgesamt super souverän. Er ist nicht der Typ-Kolke, den wir mal bei Hansa hatten, dieser laute, emotionale. Aber er macht ganz, ganz wenig Fehler. Das ist für mich eine große Qualität."
Auch gegen die folgenden Stuttgarter Offensivbemühungen wusste sich das Defensivbollwerk zu wehren, sodass ein knapper Arbeitssieg zu Buche stand. "Es gehört dazu, wenn man oben dabei sein möchte, dass man einen dreckigen Sieg holt", zog Brinkmann ein Fazit zur Partie, das Uphoff unterstrich: "Es war ein dreckiger Auswärtssieg."
So segelt die Kogge nicht nur weiter auf der Erfolgswelle, sondern stellt auch den Vereinsrekord von vier Auswärtssiegen in Folge ein. Seit Ende September und dem 1:3 gegen Energie Cottbus sind die Mecklenburger zudem ungeschlagen. Dementsprechend formuliert Brinkmann wie selbstverständlich das Ziel, für die kommende Partie gegen Saarbrücken (Samstag, 14 Uhr, LIVE! bei kicker) "die Serie ausbauen zu wollen".