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Schieflage am Spielfeldrand: Ein Pro & Contra zu technischen Hilfsmitteln in der 3. Liga

kicker

Pro: Die Schiedsrichter der 3. Liga brauchen technische Hilfe

Von Andreas Holzmann

Dass die Schiedsrichter der 3. Liga Hilfsmittel brauchen, ist klar - dabei geht es aber nicht nur um ihre Entlastung. Die Unparteiischen haben sich mehrfach Unterstützung gewünscht, insbesondere nach klaren Fehlentscheidungen. Sie würde den Druck von ihnen nehmen. Ein Tablet würde beispielsweise die eklatante Schieflage am Spielfeldrand beheben, wenn der emotionalisierte Trainerstab hinter dem Vierten Offiziellen vermeintliche Fehler aufgedeckt hat - dem Unparteiischen ein paar Meter weiter die nötigen Bilder aber nicht vorliegen. Beim DFB ist das jedoch kein Thema.

Deshalb wäre es der Königsweg, ein im Einklang mit der IFAB realisierbares Modell zu finden, das für mehr Gerechtigkeit sorgt. Auch bei den 20 Klubs, die sich zwischen 2. Liga und halbprofessioneller Viertklassigkeit bewegen und einem enormen Druck ausgesetzt sind. Goal-Line-Technologie und Video-Assistenz können neben der weiterhin zu testenden Trainer-Challenge erste Schritte sein, um organisatorisch und qualitativ näher an die oberen deutschen Profiligen heranzurücken - und der Bedeutung, die sich die Liga erarbeitet hat, gerecht zu werden.

Contra: Wollen wir Zustände wie in der 1. Liga?

Von Michael Postl

Der Psychologe Abraham Maslow brachte es bereits 1943 auf den Punkt: Auf der einen Seite braucht der Mensch Sicherheit, auf der anderen Sinnempfindung - in der Forschung eine logische Folgerung, im Fußball ein Balanceakt. Denn eine Gewissheit gibt es nie, gerade, wenn die technischen Mittel in den weniger ausgebauten Stadien der 3. Liga nicht in der Lage sind, alle Kamerawinkel abzudecken. Und: Wollen wir wirklich Zustände wie in der 1. Liga, wo im Zusammenhang mit dem VAR gar von Hass die Rede ist? Ganz abgesehen von den Kosten, die nicht nur Saarbrücken oder Rostock, sondern eben auch Havelse oder Schweinfurt tragen müssten.

Schon Maslow wusste, dass der Mensch auf unbefriedigte Bedürfnisse verärgert reagieren kann. Doch Wut flaut häufig ab, wenn die Menschen beruhigt, die Spiele absolviert, die Stadien leer sind. Vor allem kocht sie dann hoch, wenn es um viel geht. Das wirft die Frage auf: Hätte es nach der Partie zwischen Stuttgart II und Verl einen ähnlichen Aufschrei gegeben wie nach Cottbus gegen Duisburg? Das Problem ist also auch psychologischer Natur. Und Sicherheit ist auch dann gegeben, wenn man weiß, was man nicht bekommt.