Nach der hohen 2:6-Niederlage beim FC Bayern haben die Freiburger in Pilsen in der Europa League 0:0 gespielt, gegen Mainz in der Liga mit 4:0 gewonnen und im DFB-Pokal gegen Darmstadt mit 2:0. "Die harte Arbeit wird belohnt, wir müssen viel Aufwand betreiben. Die Defensive ist die Basis, das ist unser Motto, und das haben wir jetzt die letzten drei Spiele sehr gut gemacht", sagte Torwart Florian Müller. Der 28-Jährige kam wie von Trainer Julian Schuster zuvor angekündigt gegen die Hessen zu seinem zweiten Saisoneinsatz, nachdem er auch in der zweiten Pokalrunde in Düsseldorf schon zwischen den Pfosten gestanden hatte.
Ersatzkeeper Müller überzeugt als sicherer Rückhalt
"Ich bin sehr froh, dass wir Flo hatten, der wirklich eine gute Leistung gezeigt hat, und genau das bestätigt hat, was wir auch im Vorfeld gesagt haben", meinte Schuster. In der ersten Hälfte parierte Müller die einzige Gästechance von Matthias Bader und war im zweiten Durchgang jeweils gegen Matej Maglica zur Stelle, der ihn nach Ecken zweimal per Kopf und auch noch flach aus der Distanz prüfte. "Ich hatte ein bisschen mehr zu tun als sonst", sagte der Torhüter, auch in Anspielung auf seine übliche Reservistenrolle. "Es freut mich, dass ich zeigen konnte, was ich kann, und dass wir daheim 2:0 gewonnen haben. Gerade in englischen Wochen tut das gut."
Für Müller war es kein einfaches Spiel, da er über lange Strecken wenig bis gar nichts zu tun hatte. "Als Torwart ist es halt so, dass auch mal sogar nur ein Ball aufs Tor kommt", sagte er, "dafür arbeiten wir die ganze Woche, dass man dann da ist - das hat gut geklappt." Dass die Darmstädter in der Eckball-Statistik mit 9:3 klar vorne lagen, hat Schuster etwas überrascht, zumal das Team von Florian Kohfeldt da "enorme Qualität hat, mit den Hightowern, die dann auch vorne einmarschieren, da sind sie immer wieder gefährlich, und dass Flo da seine Hände im Spiel hatte, war natürlich sehr wichtig".
Tiefstehende Lilien überraschen Schuster
Deswegen hätte sich der SC-Coach auch ein drittes Tor gewünscht, "das wäre noch mal beruhigender gewesen". Sowohl Vincenzo Grifo hatte es auf dem Fuß, der nach dem verwandelten Elfmeter in der ersten Hälfte den zweiten Strafstoß an die Latte setzte, als auch Maximilian Eggestein, dessen Treffer aber wegen einer Abseitsstellung von Vorlagengeber Junior Adamu nicht zählte. "Unterm Strich war es eine Leistung, die nicht überragend, aber in Ordnung war - und das hat gereicht, um eine Runde weiterzukommen und darüber sind wir natürlich sehr glücklich", betonte Schuster.
Mit der Herangehensweise des Gegners, der gegen den Ball im 5-4-1 verteidigte, hatte er allerdings nicht unbedingt gerechnet. "Ich dachte, dass sie uns höher pressen werden." Da aber auch schon andere Mannschaften in Freiburg darauf verzichtet haben, hätten seine Spieler "Erfahrungswerte" gehabt, wie sie auf ein tiefstehendes Team reagieren müssen. "Wenn du die eine oder andere Situation hast, die dir nicht glückt, musst du weiter die Ruhe behalten", erklärte der SC-Coach. "Das ist immer so ein schmaler Grat, und am Anfang waren wir einfach im Passspiel nicht präzise genug, es war nicht die richtige Schärfe da."
Personelle Änderungen in Heidenheim
Grifo ebnete dann den Weg ins Viertelfinale mit seinem Elfmetertor - das er einer offensichtlich verstorbenen "ganz speziellen Person" widmete - und seiner Vorlage zum 2:0 von Lucas Höler, zu denen noch Müllers Paraden hinzukamen. Am Samstag in Heidenheim wird er aber wieder auf der Bank Platz nehmen, weil Noah Atubolu die klare Nummer eins ist.
Verteidiger Philipp Lienhart wird dann auch wieder zum Kader gehören, der gegen Darmstadt geschont wurde, weil er schon so viele Spiele in dieser Saison gemacht hat, unter anderem mit der österreichischen Nationalmannschaft. Die muskulär angeschlagenen Jordy Makengo und Eren Dinkci werden hingegen wohl weiterhin ausfallen.