Die Perspektive ist verlockend: Die Tabellensituation lässt den Rhein-Neckar Löwen im neuen Jahr alle Möglichkeiten, sich in dieser Handball-Saison für einen internationalen Wettbewerb zu qualifizieren. "Wir können sehr stolz auf das sein, was wir bis jetzt als Mannschaft geleistet haben", sagt Trainer Maik Machulla, der mit den Mannheimern in der Bundesliga einen starken Jahresendspurt hinlegte.
Mit Erfolgsserie in die EM-Pause
Fünf von zuletzt sechs Spielen gewann der jeweils zweimalige deutsche Meister und Pokalsieger, der vor der anstehenden EM-Pause nur drei Zähler hinter dem sechstplatzierten VfL Gummersbach liegt. "Wir sind in einer guten Position", meint Machulla. Allerdings weigert er sich nach wie vor beharrlich, öffentlich über irgendwelche Ambitionen zu sprechen. "Ich werde ganz sicher nicht sagen, dass wir die Europapokalplätze angreifen wollen."
Nach den enttäuschenden Plätzen neun und zwölf in den zurückliegenden Spielzeiten hatte Löwen-Sportchef Uwe Gensheimer vor der laufenden Saison immerhin betont, ein Herausforderer für die Mannschaften sein zu wollen, die sich in der vergangenen Saison für den internationalen Wettbewerb qualifiziert haben. Und bislang sind die Mannheimer genau das - trotz eines XXL-Umbruchs im Sommer.
Nach personellem Umbruch in der Spur
Groß war die Ungewissheit vor rund einem halben Jahr, als mit Machulla nicht nur ein neuer Trainer kam, sondern auch der halbe Kader ausgetauscht wurde. Acht Neuzugänge mussten integriert werden, was gerade zu Saisonbeginn zu erwartbaren Problemen führte.
Nun hat die Mannschaft besser zusammengefunden, wie Machulla bestätigt. "Man sieht, dass wir das eine oder andere Spiel zusammen bestritten haben", meint der 48-Jährige, der mit den Badenern nach der EM im Heimspiel gegen den THW Kiel am 11. Februar (19.00) in die zweite Saisonphase startet.
Es wächst also etwas zusammen bei den Löwen, wenngleich noch nicht so richtig absehbar ist, wie weit der Weg nach oben führt. Gensheimer hat aber die berechtigte Hoffnung, dass die Mannschaft "noch erfolgreicher sein kann, je länger die Saison dauert". Die zurückliegenden Monate lassen diesen Schluss zumindest zu. Denn in der Tat wurden die Löwen immer stärker und stabiler, was den Glauben an eine bessere Zukunft bei allen stärkt.
Faktor Machulla: Trainer "mit einem klaren Plan"
Der von einigen Topclubs umworbene Nationaltorwart David Späth verlängerte seinen Vertrag bei den Löwen - nicht zuletzt wegen Machulla. "Er war einer der Hauptgründe, warum ich mich entschieden habe, hierzubleiben. Er ist mit einem klaren Plan und einer klaren Philosophie gekommen", erklärt der 23-jährige Späth.
Für die neue Saison haben die Löwen im deutschen Nationalspieler Aron Seesing (Bergischer HC) ein hoffnungsvolles Talent sowie mit Marius Steinhauser (TSV Hannover-Burgdorf) und dem Dänen Jacob Lassen (HSV Hamburg) zwei gestandene Bundesligaprofis unter Vertrag genommen. Mit diesem Trio soll mittelfristig die angestrebte Rückkehr in die nationale Spitze fortgesetzt werden.
"Wir haben für die Zukunft den Plan, dass wir oben angreifen wollen", sagt Rückraumspieler Dani Baijens. Doch der niederländische Nationalspieler hat ebenso die Gegenwart im Blick: "Wenn das diese Saison schon geht, ist das natürlich auch schön."
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