Die NFL hat auch in Week 9 wieder einige Überraschungen parat gehalten. Durch die Niederlage der Green Bay Packers gegen die Carolina Panthers sowie der Pleite der Indianapolis Colts bei den Pittsburgh Steelers haben alle 32 Teams mindestens zwei Saisonspiele verloren. Damit gibt es laut Fox erstmals seit 2010 kein Team, dass mit nur einer Niederlage in Week 10 geht.
Doch was ist sonst noch am Wochenende passiert? football-world nennt die verrücktesten Stats.
Bengals historisch schwach - Flacco knackt Brady-Marke
Die Cincinnati Bengals haben sich nach der dramatischen Niederlage gegen die Chicago Bears einen Platz in den Geschichtsbüchern der NFL gesichert. Sie haben in den vergangenen zwei Spielen 80 Punkte erzielt, aber dennoch beide Spiele verloren. Damit sind sie laut ESPN Research mit den New York Giants (1966) die einzige Mannschaft, der dieses Debakel in zwei aufeinanderfolgenden Partien gelungen ist. Zudem haben die Bengals seit dem Beginn der vergangenen Saison einen Record von 2-4, wenn sie 35 oder mehr Zähler erzielen. Zum Vergleich: Der Rest der Liga hat eine Bilanz von 83-6-2 in solchen Partien.
Somit rückt die Bestmarke von Joe Flacco in den Hintergrund. Mit 470 Passing Yards hat er nun die meisten Passing Yards eines Quarterbacks über 40 Jahre in einem Regular Season Game erreicht, bis dato war Tom Brady mit 447 Yards der Führende. Nimmt man jedoch die Playoffs hinzu, führt weiterhin Brady. Im Super Bowl LII gegen die Eagles kam er auf 505 Passing Yards.
Bears & Williams stellen neue Bestmarken
Aber auch die Chicago Bears haben sich mit ihrer Performance in den Vordergrund gespielt. So haben die Bears mit 576 Total Yards die höchste Marke der Franchise-Geschichte seit dem 7. Dezember 1980 aufgestellt, als sie die Green Bay Packers mit 61:7 abschossen und 594 Total Yards erzielten. Auch mit 283 Rushing Yards haben sie den höchsten Wert seit dem 30. September 1984 aufgestellt, damals kamen die Bears gegen die Dallas Cowboys auf den exakt gleichen Wert.
Zudem stehen Caleb Williams, Ben Johnson und Co. auf einer Ebene mit den Miami Dolphins: Sie sind seit 1950 das zweite Team der NFL-Historie, das mindestens 275 Passing Yards, 275 Rushing Yards sowie null Turnover gelungen ist. Den Dolphins war dies 2023 beim 70:20-Kantersieg über die Denver Broncos gelungen.
Derweil sind die Bears laut Opta Stats das einzige Team, das einen Spieler mit mindestens drei Passing Touchdowns (Williams), einen anderen Spieler mit einem Passing und Rushing Touchdown (DJ Moore) sowie einen dritten Profi mit mindestens 150 Rushing Yards (Kyle Monangai) in einer Partie hatte.
Mahomes und Allen mit zwei unterschiedlichen Gesichtern
Im mit Spannung erwarteten Duell zwischen Josh Allen und Patrick Mahomes haben die beiden Quarterbacks neue persönliche Bestmarken aufgestellt. Allen knackte mit einer Completion Percentage von 88,5 Prozent nicht nur seine persönliche Bestleistung, sondern auch den Franchise-Rekord.
Auf der anderen Seite brachte der Chiefs-Spielmacher nur 44,1 Prozent seiner Pässe an, so wenig wie noch nie zuvor. Damit endete seine Serie von 141 Spielen mit mindestens 50 Prozent Completion Percentage. Dennoch hält er die längste Serie eines QBs nach dessen Eintritt in die Liga. Zum Vergleich: Auf Platz zwei liegt Marc Bulger mit 66 solcher Partien.
Spannend ist darüber hinaus, dass Kansas City nach der Niederlage in Buffalo nun alle vier Duelle verloren hat, bei denen der Unterschied nur ein Score war. Zur Erinnerung: Im vergangenen Jahr wies das Team von Head Coach Andy Reid eine Bilanz von 11-0 in solchen Spielen auf.
Colts-Debakel: Jones auf den Spuren von Manning
Der ein oder andere langjährige Fan der Indianapolis Colts dürfte sich nach der Niederlage bei den Pittsburgh Steelers verwundert die Augen gerieben haben. Nachdem die Colts in den ersten acht Spielen nur vier Turnover produziert hatten, unterliefen ihnen am Sonntag gleich deren sechs. Damit haben sie so viele Turnover produziert wie zuletzt 2007, als Peyton Manning sechs Interceptions gegen die damaligen San Diego Chargers warf.
Darnold glänzt auch gegen Washington
Auf seinem Weg zu einem möglichen MVP-Titel hat Sam Darnold weitere Pluspunkte gesammelt. Der Quarterback der Seattle Seahawks erlaubte sich beim Erfolg über die Washington Commanders keine einzige Incompletion in der ersten Hälfte, das gelang in den vergangenen 45 Saisons nur Ryan Tannehill 2015. Laut ESPN Research ist Darnold zudem der erste Spieler in den vergangenen 45 Jahren mit mindestens 250 Passing Yards und keinem Fehlpass in einer Halbzeit.
Doch damit nicht genug: Mit einem Total QBR von 97,8 - die Maximalzahl ist 100 - hat er bereits zum dritten Mal in dieser Saison die Marke von 97 geknackt. Damit ist er der vierte Quarterback nach Tom Brady 2007, Tony Romo 2014 und Lamar Jackson 2019, dem in drei Partien eine solche Performance gelungen ist, seit ESPN die Metrik 2006 eingeführt hat.
Auch in einer anderen Kategorie befindet sich Darnold in hochkarätiger Gesellschaft. So ist er laut Opta Stats neben Tom Brady (2007), Peyton Manning (2009) und Drew Brees (2018) der einzige Quarterback der Geschichte, der in den ersten acht Saisonspielen mindestens 70 Prozent seiner Pässe angebracht, weniger als zehn Sacks kassiert sowie für mehr als 2000 Yards und 15 Touchdowns geworfen hat.
Smith-Njigba durchbricht Schallmauer
Diese Leistung wäre jedoch nicht möglich, wenn Darnold nicht Jaxon Smith-Njigba an der Seite hätte. Der Wide Receiver, der vor der Saison bei football-world bereits positiv auf die Saison geblickt hat, führt mit 948 Receiving Yards die Liga in dieser Kategorie an. Damit ist er neben Hall of Famer Isaac Bruce der einzige Spieler unter 25 Jahren, der in den ersten acht Saisonspielen mehr als 900 Receiving Yards aufweisen konnte.
Broncos mit starker Siegesserie
Die Denver Broncos stehen nach ihrem Erfolg über die Houston Texans an der Spitze der AFC West. Das ist nicht zuletzt der starken Serie von sechs Siegen in Folge zu verdanken. Zuletzt haben die Broncos vor zehn Jahren so viele Spiele in Folge gewonnen, damals waren sie von Week 1 bis Week 8 nicht zu bezwingen und gewannen später den Super Bowl gegen die Carolina Panthers.