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Campbell, Glenn, Johnson: So performt das einstige Lions-Trio heute

kicker

Hauptverantwortlich für den Erfolg war das damalige Trainer-Dreigestirn um Head Coach Dan Campbell, Offensive Coordinator Ben Johnson und Defensive Coordinator Aaron Glenn. Dass daher vor allem die Vertreter von Dan Campbell auch andernorts begehrt sein würden, war keineswegs überraschend. Ein Blick zurück auf die weitere Entwicklung lohnt sich.

Dan Campbell - Head Coach Detroit Lions

Der 49-jährige Dan Campbell spielte selbst elf Jahre lang in der NFL, darunter drei Jahre für die Lions. Als vorwiegend blockender Tight End war er ein Arbeiter, lange Zeit neben Cowboys Star Jason Witten.

Nach seiner aktiven Karriere kam er unverhofft schnell zu einem Einsatz als Head Coach: Im Anschluss an die Entlassung von Joe Philbin bei den Dolphins nach einem desaströsen Auftritt im Londoner Wembley Stadion 2015 wurde Campbell für die restlichen 12 Partien befördert, gewinnen konnte er davon fünf Spiele.

Es dauerte aber bis 2021, bevor er erstmals als hauptamtlicher Head Coach verpflichtet wurde. Die Pressekonferenz anlässlich seiner Vorstellung, in der er ungewohnt martialisch verkündete, dass sein Team Kniescheiben abbeißen würde, wirkte noch lange Zeit nach. Ein gefundenes Fressen für die kritischen Medien, die sich nach einem schlechten Start (3-13-1) erst einmal bestätigt sahen, sich aber mit der Zeit an der offenen Art des Lions-Anführers immer mehr erfreuten.

Es folgte ein Jahr mit einer positiven Bilanz (9-8) und zwei herausragende Spielzeiten, in denen eine ganze Reihe von Franchise-Rekorden gebrochen wurden. Campbell sitzt bis heute bombenfest im Sattel, auch wenn seine hochemotionale Art trotzdem eher außergewöhnlich geblieben ist und kaum authentische Nachahmer in der Liga gefunden hat.

Ben Johnson - Head Coach Chicago Bears

Der 39-jährige Johnson ist der jüngste der drei Coaches. Er hat als einziger nicht selbst in der NFL gespielt, sondern früh den Weg in Richtung Trainerkarriere eingeschlagen. Überzeugt davon wurde er übrigens von John Shoop, den man hierzulande als Ex-Coach der Munich Ravens und aktuell von Nordic Storm kennt.

Bereits seit 2023 hatte Johnson jährlich eine ganze Reihe Interviews für den Posten als Head Coach - Carolina, Washington, Seattle, Atlanta, Jacksonville, Las Vegas, New England und eben Chicago, wo er zu Jahresbeginn auch unterschrieb.

Kaum ein anderer Coordinator kann eine derart lange Liste von Vorstellungsgesprächen vorweisen, aber die Gründe für seine Beförderung vom Coordinator zum Head Coach lagen auf der Hand: Quarterback Jared Goff hatte er nach dessen unfreiwilligem Abschied von den Rams wieder in die Erfolgsspur gebracht, dazu drei Jahre in Folge eine der besten Offenses der Liga verantwortet und ihm eilte der Ruf voraus, ein ähnlich offensives Mastermind zu sein wie Sean McVay es bei den Rams ist.

Bei den Bears soll er den letztjährigen First Overall Pick Caleb Williams auf ein ebenso hohes Level heben wie er das bei Goff in Detroit geschafft hat. Bisher klappt das nach zwei Niederlagen zum Auftakt, darunter eine krachende 21:52-Klatsche in Detroit, mittlerweile ganz gut: Vier Siege in Folge lassen die Fans in der Windy City endlich wieder von erfolgreicheren Zeiten träumen. Zuletzt gab es 2020 und 2018 Playoff-Teilnahmen, die aber jeweils mit einem Erstrunden-Aus geendet hatten.

Seit 2011 konnten die Bears überhaupt nur zwei Spielzeiten mit einer positiven Bilanz abschließen; die Chancen stehen nicht schlecht, dass zumindest das mit Ben Johnson 2025 ebenfalls klappen kann.

Aaron Glenn - Head Coach New York Jets

Den mit Abstand schwersten Stand hat aktuell New York Jets Head Coach Aaron Glenn; dabei schien die Verpflichtung des 53-Jährigen wie das sprichwörtliche "match made in heaven": Der Erstrundenpick der Jets 1994 spielte acht Jahre lang für das Franchise und insgesamt 15 Jahre erfolgreich in der NFL.

Sein Einstieg als Scout erfolgte einst ebenfalls bei den Jets, aber die Anfangseuphorie in New York ist längst verflogen. Zuvor waren Adam Gase und Lou Holtz die einzigen Head Coaches der Jets, die mit 0-4 in ihre Premierensaison gestartet waren. Glenn steht als trauriger Rekordhalter jetzt bei 0-7 und auch in die anstehende Partie in Cincinnati geht man als Außenseiter. Und das, obwohl die Bengals seit Wochen mit ihrem Backup antreten müssen.

Zumindest scheint Owner Woody Johnson noch auf der Seite seines Head Coaches zu stehen, wie er in einer Medienrunde am Dienstag erklärte: "Es sieht so aus, als ob er [Glenn] einige Teile des Teams umkrempelt. Es ist aber schwierig, wenn du einen Quarterback mit dem Rating hast, wie wir es haben. [...] Wenn wir nur einen Pass anbringen könnten, würde es gut aussehen."

Mit Justin Fields hat man offensichtlich auf den falschen Quarterback gesetzt. Das Vertrauen in ihn wird von Tag zu Tag geringer. Und auch für Glenn dürfte das Wohlwollen mit jeder Pleite schwinden.

Vielleicht hilft die Erkenntnis, dass man 2020 in Detroit mit Campbell, Johnson und Glenn, die ersten elf Partien ebenfalls nicht gewinnen konnte. Der Rest der Erfolgsgeschichte ist bekannt.