Die New York Jets stehen bei null Siegen und sieben Niederlagen, haben seit zwei Spielen keinen Touchdown erzielt und suchen verzweifelt nach einem Impuls. Aaron Glenn aber glaubt, dass Unklarheit über den Quarterback seinem Team einen Vorteil verschafft. "Das kann ich Ihnen nicht sagen", antwortete er kurz angebunden, als Journalisten nach dem Starter fragten. Und als er mehrfach nachhakte wurde, legte Glenn nach: "Genau deshalb sage ich es nicht - weil ich es nicht will."
Schweigen als Strategie
Der Rookie Head Coach sieht die Geheimhaltung als taktischen Kniff. "Unsere Jungs wissen Bescheid, und wir behalten das für uns - so wird es bleiben", sagte Glenn. Laut ESPN zufolge war Tyrod Taylor zu Beginn der Woche der Favorit, nachdem Justin Fields in der Halbzeit der Vorwoche gebencht worden war.
Doch Taylor laboriert an einer Knieverletzung nach einem harten Treffer gegen die Commanders und trainierte zuletzt nur eingeschränkt. "Ich höre auf die Trainer. Ich war im Training. Justin und ich haben uns die Snaps geteilt", erklärte Taylor.
Wilson und Gardner raus
Neben der Quarterback-Frage plagen die Jets weitere Probleme. Star-Receiver Garrett Wilson (Knie) und Cornerback Sauce Gardner (Gehirnerschütterung) fallen beide aus - ein Verlust von "250 Millionen Dollar an Talent", wie ein Reporter bemerkte. Rookie-Corner Azareye’h Thomas wird erstmals starten. "Wenn man einen Spieler dieser Klasse verliert, ist das natürlich ein Problem - er gehört zu den Besten der Liga", sagte Glenn.
Zusätzlich sorgt Eigentümer Woody Johnson für Unruhe. Er hatte Justin Fields Anfang der Woche öffentlich für seine Leistungen kritisiert. Glenn betonte jedoch, dass die Entscheidung über den Starter allein bei ihm liege. "Ich werde die Entscheidung treffen", so der Coach
Glenn erinnert an Lions-Zeiten
Zur Begründung seiner Verschwiegenheit verwies Glenn auf seine Zeit als Defensive Coordinator der Detroit Lions. Damals habe auch Green Bays Head Coach Matt LaFleur die Starterfrage lange offengelassen. "Wir mussten uns damals auf beide Quarterbacks vorbereiten - also verstehe ich nicht, warum das hier plötzlich etwas Besonderes sein soll", erklärte er.
Ob Fields oder Taylor startet, wird sich wohl erst kurz vor Kickoff zeigen. Sicher ist nur: Glenn steht unter Druck. Die Jets sind das einzige sieglose Team der NFL - und ein weiteres verlorenes Spiel würde den Ton in New York noch schärfer machen.