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Jets-Besitzer trauert Rodgers nicht nach - und gibt eines indirekt zu

kicker

Immer wieder wird gerade aktuell auf Social Media daran erinnert, wie die seit 2010/11 und damit am längsten unter allen professionellen amerikanischen Sportteams auf ein Playoff-Ticket wartenden New York Jets in der Offseason mit Aaron Rodgers umgegangen waren.

Die Kurzform: Nach zwei Jahren im "Big Apple" - zunächst 2023/24 das frühe Aus in Week 1 durch einen Achillessehnenriss und dann 2024/25 mit der überschaubaren 5-12-Bilanz gelandet - hatten die New Yorker langjährigen Packers-Star nochmals extra einfliegen lassen. Nur um Rodgers dann via Neu-Coach Aaron Glenn mitzuteilen, dass er keine Chance auf einen Verbleib habe.

Rodgers und das 20-Sekunden-Gespräch

Nach seiner damaligen Entlassung hatte der Quarterback nach etwas Abstand in der Pat McAfee Show die ganze Chose nochmals detaillierte dargelegt und damit auch Kritik gekontert, er habe die Jets damals ein wenig zu lang warten lassen, wie er persönlich zu einem dritten Jahr in New York stehe: "Ich habe niemanden hingehalten. Ich war von Anfang an ehrlich darüber, wo ich mich mental befinde und welche Einschränkungen ich im Moment in meinem Leben habe, die meine Aufmerksamkeit rechtfertigen."

Dazu sei er "auf eigene Kosten" von Kalifornien in die Ostküsten-Metropole geflogen, um sich mit Trainer Glenn zu treffen. In diesem privaten Meeting habe es Rodgers dann an vielem gefehlt, vor allem am "nötigen Respekt. Ich dachte mir, wenn ich auf eigene Kosten quer durchs Land fliege, wird es ein Gespräch geben. Und das Verwirrende war, dass ich mich dort mit dem Coach traf, wir zu reden begannen und er aus dem Raum rannte. Ich dachte mir: 'Das ist irgendwie seltsam'. Dann kommt er mit dem GM (dem neuen General Manager Darren Mougey; Anm. d. Red.) zurück und sagt nach 20 Sekunden: 'Also, willst du Football spielen?' Und ich sagte: 'Ja, ich bin interessiert.' Und er sagte: 'Wir gehen auf der Quarterback-Position in eine andere Richtung ...'"

Rodgers' Reaktion darauf? "Ich war irgendwie schockiert." Nicht über die Nachricht an sich, sondern über die Art und Weise. Das Franchise hätte dem ihm das alles auch via Telefon mitteilen können, dann hätte er nicht extra dorthin fliegen müssen für "20 Sekunden".

Boss Johnson erkennt besseres Umfeld

Der Rest ist bekannt: Rodgers hatte sich nach weiterer Überlegungszeit für ein Engagement bei den Pittsburgh Steelers entschieden, um mit dem AFC-North-Team gut zu starten und aktuell mit einer Bilanz von 4-2 an der Spitze der Division zu stehen. Obendrein kommt der Spielmacher, der sich beim 34:32-Erfolg in Week 1 bei seinem ehemaligen Arbeitgeber auch eine kleine Breitseite nicht entgehen hat lassen, bislang bereits auf eine Passquote von fast 70 Prozent für 1270 Yards und 14 Touchdowns bei nur fünf Interceptions - und darf sich nun in der bevorstehenden Week 8 auf den Sunday-Night-Knaller gegen seine alte Liebe, die Packers, freuen.

Und die Jets? Die stehen nach der Verpflichtung von Quarterback Justin Fields, der zuletzt bei einem London-Spiel mit seiner Offense insgesamt MINUS zehn Yards zustande gebracht hatte und nun durch Routinier Tyrod Taylor ersetzt werden soll, bei 0-7. Jedes der insgesamt 32 NFL-Teams hat schon mindestens einen Sieg vorzuweisen, die "Gang Green" allerdings nicht.

Alles natürlich Wasser für die Mühlen der Kritiker. Und die Fortsetzung der Dauerkrise in New York, die natürlich auch den Franchise-Besitzer trifft. Im Jahr 2000 hatte sich Robert Wood Johnson IV, der einfach nur "Woody" Johnson genannt wird, stolze 635 Millionen Euro lockergemacht und sich die New York Jets "gegönnt" und zudem zwischen 2017 und 2021 unter Donald Trump als US-Botschafter in Großbritannien angestellt. Der Milliardär hatte damals in der kurzen Ära Rodgers auch zwischendurch einen Bankplatz für den künftigen Hall of Famer gefordert und war ohnehin nicht als Fan des gebürtigen Kaliforniers verbrieft.

„Aaron spielt derzeit großartig."“ (Jets-Besitzer Woody Johnson über Aaron Rodgers)

Deswegen verwundern seine ganz frischen Aussagen gegenüber ESPN auch nicht. Auf die Frage, ob Johnson nach den ersten Wochen der neuen Regular Season der rigorosen Absage gegenüber Rodgers hinterhertrauere, sagte dieser: "Ich blicke niemals zurück. Man muss im Football immer nur die Zukunft im Blick behalten." Auch wenn das bedeute, "dass wenn man Spieler aus dem Kader streicht, die eines Tages auch in die Hall of Fame aufgenommen werden. Man weiß nie." Der Jets-Boss gab allerdings eines zu: "Aaron spielt derzeit großartig. Er ist in einer Situation, wo es für ihn gut passt." Wo das Umfeld und das Team stimme.

Damit gab Johnson indirekt auch zu, dass bei den Jets so ein Umfeld gerade mal wieder weit und breit nicht zu finden ist - und untermauerte das mit einem Statement bezüglich des eigenen Spielmachers Fields, der bislang nicht mal auf 1000 Passing Yards neben vier Touchdown-Würfen bei immerhin keiner Interception (plus drei Rush TDs/ein Fumble): "Wenn wir einfach mal einen Pass anbringen würden, würde es direkt besser aussehen." Ob nun der geplante Wechsel hin zu Oldie Taylor immerhin den ersten Sieg bringt? Unsicher.