Fehlercode: %{errorCode}

Mahomes vs. Allen: Wenn zwei Aliens Football spielen

kicker

Das Duell der beiden Superstar-Quarterbacks sorgt Jahr für Jahr für Spannung und hochklassigen Football. Mittlerweile sind die beiden Teams und Quarterbacks so oft aufeinandergetroffen, dass Next Gen Stats einige kuriose und auch spielentscheidende Statistiken und Trends identifiziert hat, die die Vorfreude auf dieses Duell noch einmal steigern.

Wenn zwei Superstars aufeinandertreffen

Josh Allen gegen Patrick Mahomes - das ist mittlerweile fast schon ein eigenes Kapitel in der NFL-Geschichte. Die Bills und ihr Quarterback Allen stehen in der Regular Season mit einer Bilanz von 4-1 gegen Mahomes und die Chiefs richtig gut da. Doch sobald die Playoffs beginnen, kippt das Bild: Mahomes und die Chiefs konnten alle vier Duelle in der Postseason gewinnen. Das 4-1 aus Allens Sicht in der Regular Season wird also zu einem 0-4 in den Playoffs. Damit ist Mahomes der einzige Quarterback seit 1950, der einen anderen Quarterback in den Playoffs viermal besiegt hat.

Wenn sehr gut nicht reicht: Allens Playoff-Fluch

Auch die Statistiken in den Spielen zwischen den beiden untermauern dieses Paradoxon: In den Playoff-Spielen hat Josh Allen statistisch besser gespielt als in der Regular Season - und trotzdem alles verloren. In der Postseason kommt Allen auf 327 Total Yards pro Spiel, und sein Team erzielt 28,3 Punkte pro Partie, verglichen mit 296 Total Yards und 25,8 Punkten im regulären Spielbetrieb.

Im Umkehrschluss heißt das: Josh Allen erzielt in den Playoffs gegen die Chiefs im Schnitt 31 Yards und 2,5 Punkte mehr pro Spiel als in der Regular Season- und verliert trotzdem jedes Mal gegen das Team aus Kansas City.

Der Grund? Nicht Allen - sondern seine Defense. Seit 2020 lässt Buffalos Verteidigung gegen Kansas City in der Regular Season nur 20,8 Punkte pro Spiel zu, aber in den Playoffs ganze 34,8 Punkte. Dieser defensive Einbruch - im Schnitt also rund 14 Punkte mehr pro Spiel - ist der entscheidende Faktor für die paradoxen Ergebnisse.

Bills-Defense: Körperlich stark, aber ineffizient

Die Zahlen zeichnen ein klares Bild: Die Bills haben in dieser Saison die meisten Yards nach Kontakt pro Run (4,4) zugelassen - also die meisten zusätzlichen Yards, nachdem ein Running Back bereits von einem Verteidiger getroffen wurde. Und das, obwohl sie laut Next Gen Stats die gegnerischen Running Backs bei 52 Prozent der Läufe schon hinter der Line of Scrimmage erwischen - der zweithöchste Wert der Liga!

Das Problem ist also nicht, dass die Bills im Laufspiel vom gegnerischen Blocking dominiert werden, sondern dass sie zu viele Tackles verpassen, wenn sie eigentlich schon am Mann sind. Insgesamt haben die Bills 27,2 Prozent ihrer Tackles gegen Running Backs verpasst - die sechsthöchste Quote der NFL.

Wenn Kraft auf Strategie trifft: Das 22-Personnel der Bills

Buffalo setzt in dieser Saison stark auf Power-Football: Mit 22-Personnel, also zwei Tight Ends und zwei Running Backs, laufen sie rund 16 Prozent ihrer Offensiv-Plays - Höchstwert in der gesamten NFL und der höchste seit den Ravens 2022.

Fullback Reggie Gilliam steht bei jedem dieser Plays auf dem Feld, Tight End Jackson Hawes bei 92,9 Prozent. Running Back James Cook hat 32,5 Prozent seiner Läufe aus diesem Personalpaket gestartet - das ist der vierthöchste Wert seit 2018. Ergebnis: 207 Yards, zwei Touchdowns, 5,0 Yards pro Carry.

Aber aufgepasst: Die Chiefs-Defense hat in dieser Saison erst sieben Spielzüge gegen diese Art von Personnel verteidigt - also sieben Plays, bei denen gleichzeitig zwei Running Backs und zwei Tight Ends auf dem Feld standen. In diesen sieben Spielzügen haben sie aber nur 3,3 Yards pro Play zugelassen. Die große Frage: Können sie das auch durchhalten, wenn die Bills dieses Personalpaket häufiger bringen?

Druckresistent, aber unter Beschuss

Wenn es darum geht, Josh Allen unter Druck zu setzen, zeigt sich zwischen den beiden Teams ein spannendes Muster: Die Chiefs können Allen zwar regelmäßig unter Druck setzen, kriegen ihn aber kaum zu Boden. In den letzten neun Duellen verwandelten sie nur 9,4 Prozent ihrer Pressures in Sacks (Pressure-to-Sack-Rate) - gegen alle anderen Quarterbacks liegt ihre Quote seit 2020 bei 19,5 Prozent.

Josh Allen sorgt also dafür, dass der Pass Rush der Chiefs rund 10 Prozent weniger effektiv ist, wenn es darum geht, den Quarterback tatsächlich zu Boden zu bringen.

Insgesamt wurde Allen in den neun Spielen gegen die Chiefs bei 33,5 Prozent seiner Dropbacks unter Druck gesetzt. Unter Druck bringt er "nur" 43,4 Prozent seiner Pässe an, während er ohne Druck 70,9 Prozent trifft. Drei seiner vier Interceptions gegen Kansas City entstanden unter Druck.

Wenn die Chiefs also Turnover von Allen erzwingen wollen, scheint der Weg primär über Druck zu führen. Doch hier liegt das Problem aus Sicht der Chiefs: In dieser Saison wird Allen ligaweit so selten wie nie zuvor in seiner Karriere unter Druck gesetzt - nur 26,2 Prozent seiner Dropbacks stehen überhaupt unter Druck.

Mahomes gegen die Bills-Defense: Ein Schachspiel

Seit 2020 haben die Bills ihre Verteidigungsstrategie gegen Mahomes immer wieder angepasst. Gegen ihn spielen sie mehr Mann-gegen-Mann-Verteidigung und blitzen nur halb so oft, wie sie es gegen andere Teams tun.

Und auch die Bills-Defense tut sich schwer, gegen Mahomes Druck in Sacks zu verwandeln - ähnlich wie die Chiefs-Defense gegen Allen. Ihre Pressure-to-Sack-Rate gegen Mahomes liegt bei 13,1 Prozent, gegen andere Quarterbacks dagegen bei 18,9 Prozent.

Im letzten Duell der beiden, dem AFC Championship Game 2024, setzten die Bills defensiv auf 44,1 Prozent Man Coverage - ihr höchster Wert gegen Mahomes - und spielten 61,8 Prozent ihrer Snaps mit nur einem tiefen Safety, ein klarer Bruch in ihrem üblichen taktischen Stil. Das brachte ihnen zwar eine Pressure-to-Sack-Rate von 22,2 Prozent, also deutlich höher als der Durchschnitt in den Spielen zuvor, aber eben keinen Sieg.

Zahlen, die alles sagen

Seit 2020 trafen die beiden Teams neunmal aufeinander - Regular Season und Playoffs zusammen. Nur einmal fielen dabei mehr als 53 Punkte. Im Schnitt sind es addiert für beide Teams 46,6 Punkte pro Spiel.

Die Chiefs-Defense erlaubt aktuell in ihren acht Saisonspielen nur 16,4 Punkte pro Partie - das sind 4,5 Punkte weniger als die Bills-Defense im Schnitt zulässt. Dafür erzielt die Bills-Offense in dieser Saison im Schnitt 2,8 Punkte mehr als die Chiefs-Offense. Wer bestätigt seinen Trend - die bessere Scoring-Offense oder die bessere Scoring-Defense?

Wenn zwei Aliens Football spielen

Patrick Mahomes hat seit 2018, seitdem er Starter ist, 280 Total Touchdowns erzielt - mehr als jeder andere Quarterback. Direkt dahinter: Josh Allen mit 279, also nur einem Touchdown weniger. Danach kommt lange niemand: Aaron Rodgers ist mit 216 der Nächste in dieser Zeitspanne.

Es ist also kein Zufall, dass dieses Duell seit Jahren die Liga dominiert. Am Ende bleibt: Wenn Mahomes und Allen aufeinandertreffen, sieht man Football, der nicht von dieser Welt ist. Beide sind echte Aliens - außergewöhnlich in dem, was sie auf einem Football-Feld vollbringen können. Der Schlüssel zum Spiel liegt darin, wer seinem Gegner Tempo und Stil aufzwingt.

Für Buffalo heißt das, Mahomes konsequent unter Druck zu setzen und die eigenen Tackling-Probleme endlich in den Griff zu bekommen. Für Kansas City bedeutet es, das Bills-Laufspiel zu neutralisieren und Allen mit konstantem Druck zu Fehlern und negativen Plays zu zwingen. Wer das besser meistert, gewinnt nicht nur das Duell der MVP-Quarterbacks, sondern sendet auch ein klares Signal im Rennen um die Krone der AFC.

NFL-Sonderheft von kicker und football-world jetzt vorbestellen» NFL Week 9: Die Übersicht auf football-world.news»» Schlagzeilen aus der NFL» kompletter Spielplan der NFL» Tabellen Conferences» Tabelle Divisions