Während Braunschweig die meiste Zeit so auftrat, wie ein Team, dass den Tabellenkeller verlassen möchte, fehlte den Towers erneut der Zugriff auf beiden Seiten des Feldes.
Keine Wende in Sicht: Hamburg geht im Kellerduell in Braunschweig unter
Und doch gab es Momente, die Mut machten: Zur Mitte der Partie kämpften sich die Towers mit einem starken Lauf noch einmal heran, zeitweise war der Rückstand auf nur zwei Punkte geschmolzen. Coach Benka Barloschky hatte für kurze Zeit die richtige Mischung auf dem Feld gefunden. Das lag vor allem am Duo aus LJ Thorpe und Carlos Stewart. Doch nach der Pause verfielen die Gäste erneut in alte Muster, vergaben einfache Würfe und verloren Schritt für Schritt den Anschluss.
Im Anschluss zeigte sich der Towers-Trainer tief enttäuscht, aber auch selbstkritisch: "Wir hatten Anfang der zweiten Halbzeit eine gute Phase, in der wir die richtige Energie gebracht haben. Waren aber nicht konsequent genug, um das Spiel ganz zu drehen. Unsere Trefferquote im Zweierbereich war nicht gut genug, obwohl wir viele, viele Möglichkeiten hatten. Das hat uns sehr wehgetan. Am Ende müssen wir akzeptieren, dass wir einfach besser sein müssen."
Auch seine Spieler suchten nach den richtigen Worten. Martin Breunig, der in Braunschweig sein BBL-Comeback feierte, monierte die fehlende mentale Stabilität: "Wir können auf keinen Fall in so ein Spiel mit einem 0:8 starten. Das ist direkt zu Beginn ein herber Rückschlag. Wir haben zu viele mentale Aussetzer, die uns einfach nicht unterlaufen dürfen."
Sportdirektor Willoughby
Nach der Partie trat auch Geschäftsführer Sport Marvin Willoughby vor das Dyn-Mikrofon und machte deutlich, wie ernst die Lage ist: "Wir sind am Tiefpunkt, also am tiefsten Punkt, an dem man sein kann im Moment. Aber wir glauben, dass wir eine Kultur aufgebaut haben, in der wir zusammenstehen und das machen. Wir müssen da rauskommen, und werden da rauskommen."
Ein klares Bekenntnis zu Trainer Barloschky vermied Willoughby. Doch zwischen den Zeilen klang Loyalität mit: "Natürlich sind wir alle unzufrieden. Benka ist der, dem es am meisten leid tut. Wir stehen jetzt zusammen, fahren gemeinsam zurück und fangen morgen früh an, das Spiel zu analysieren."
Neuer Guard im Anflug?
Immerhin ein kleiner Hoffnungsschimmer: Laut dem Hamburger Abendblatt soll in der kommenden Woche ein neuer Guard in Hamburg eintreffen, um dem schwächelnden Backcourt mehr Stabilität zu geben.
Bis dahin bleibt der Appell von Barloschky das Motto der Stunde: Verantwortung übernehmen, zusammenhalten und den "harten Weg" gehen. Ob das in der aktuellen Form gelingt, steht allerdings in den Sternen.
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