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Clippers schicken CP3 weg: Eine Franchise ohne Stil

kicker

Viele Jahre waren die Clippers unter Besitzer Donald Sterling eine Lachnummer, die womöglich am schlechtesten geführte Franchise der NBA. Niemand wollte für das zweite Team aus L.A. spielen, das änderte sich erst 2011, als die Franchise für einen gewissen Chris Paul tradete und damit die womöglich aufregendste Zeit ihrer Historie einleitete.

Zwar kamen die Clippers nie über die zweite Playoff-Runde hinaus, doch "Lob City" mit CP3 und Blake Griffin garantierte Spektakel und machte die Clippers zu Must-See-TV. Als dann auch Sterling wegen eines Rassismus-Eklats das Team an Steve Ballmer verkaufen musste, wurde der Ruf des Teams deutlich besser und die Clippers etablierten sich als eine Art Muster-Franchise.

Mehr als eine Teilnahme an den Conference Finals (2021) sprang jedoch nicht heraus, Paul und Griffin waren da schon nicht mehr da. Paul initiierte selbst einen Trade nach Houston, während der Big Man mehr oder weniger gegangen wurde. Als CP3 ging, bekannte sich Griffin zu den Clippers und unterschrieb einen Maximalvertrag, um gut acht Monate später ohne Vorwarnung nach Detroit abgeschoben zu werden - und dass, nachdem Ballmer bei der Extension pompös verkündete, dass Griffins Jersey mal unter der Hallendecke hängen würde.

Das Rentner-Experiment gescheitert? Den Clippers gehen die Optionen aus

Clippers: Noch kein Jersey unter der Hallendecke

Übrigens: Das ist bis heute nicht passiert, obwohl Griffin schon einige Zeit die Sneaker an den Nagel gehängt hat. Als einziges Team der Liga hat L.A. noch keine Nummer zurückgezogen (ausgenommen die #6, welche die NBA nach dem Tod von Bill Russell ligaweit sperrte), Paul wäre der nächste logische Kandidat.

Vielleicht auch deswegen entschied sich der 40-Jährige für seine Abschiedstournee für ein Jahr in L.A., doch nach nur 21 Saisonspielen ist diese zumindest mal unterbrochen. Laut The Athletic wusste Paul nichts von seiner Beurlaubung, welche mitten auf einem Roadtrip in Florida vollzogen wurde.

3 Uhr nachts Ortszeit veröffentlichten die Clippers in Person von Präsident Lawrence Frank ein kurzes Statement via ESPN. Da hatte es Journalist Chris Haynes bereits vermeldet und CP3 dies über Instagram bestätigt.

Ist Paul nur der Sündenbock?

Und nun? Entlassen haben die Clippers Paul noch nicht, womöglich hoffen die Kalifornier, Paul zu traden. Das ist derzeit aber nicht möglich, da der "Point God" erst ab dem 15. Dezember getradet werden kann. So oder so ist es eine seltsame Entscheidung zu einem merkwürdigen Zeitpunkt.

Noch sind die Umstände nicht bekannt, Paul gilt nicht immer als leichter Charakter. Es ist gut möglich, dass es hinter den Kulissen gekracht hat.

Es wirkt dennoch ein wenig wie Aktionismus, da L.A. bislang trotz großer Ambitionen nur fünf von 21 Spielen gewinnen konnte. Mit Paul selbst hat das nicht viel zu tun, der in 16 Spielen nur durchschnittlich 14 Minuten auf dem Feld stand. Als Paul dann aus der Rotation purzelte, verloren die Clippers vier von fünf Partien.

Noch in der Nacht auf Dienstag hatte CP3 mit acht Punkten und drei Assists einen Saisonbestwert in Miami aufgelegt, es dürfte sein letztes Spiel für die Clippers gewesen sein. Vielleicht gilt das sogar für seine Karriere, die Clippers hätten es dann wieder verpatzt, einer der wenigen Legenden einen passenden Abschied zu bereiten.