Der 2,18 Meter große Center, der über 300 EuroLeague-Partien absolviert und unter anderem für Barcelona, Efes, Panathinaikos und die Utah Jazz gespielt hat, kehrt erstmals seit 2012 in die Basketball-Bundesliga zurück. Der 36-Jährige, der in seiner Karriere 16 Vereinstitel sammelte - darunter zwei EuroLeague-Triumphe mit Anadolu Efes - beginnt seine 20. Profisaison nun in der Universitätsstadt im Nordwesten Deutschlands. Für die Nationalmannschaft stand Pleiß 109-mal auf dem Parkett, in der BBL kommt er bereits auf 175 Einsätze.
Für Vechta kommt der Transfer in einer Phase, in der verletzungsbedingte Ausfälle den Kader zuletzt stark ausgedünnt haben und der Saisonstart sportlich holprig verlief. Sportdirektor Gerrit Kersten-Thiele erklärte, man habe die Möglichkeit gesehen, sich "nicht nur in der Breite besser aufstellen zu können, sondern auch in der Qualität - mit einem deutschen Spieler". Head Coach Christian Held verwies auf Pleiß’ Routine und Spielverständnis, der Center solle der Mannschaft offensiv wie defensiv mehr Stabilität geben. "Tibor hat schon viele Jahre auf allerhöchstem Niveau gespielt", sagte Held und betonte, dass vor allem sein Wurf und seine Fähigkeit, Spielsituationen an beiden Enden des Feldes zu lesen, für einen Big Man "eine herausragende Fähigkeit" seien.
"Bin sehr gespannt": Pleiß freut sich auf BBL-Rückkehr
Pleiß selbst blickt mit großer Neugier auf seine Rückkehr in die Liga: "Ich habe die Ligen, in denen ich gespielt habe, immer weiter verfolgt. Jetzt bin ich sehr gespannt darauf, wie sich die BBL entwickelt hat. Ich freue mich auf diese Herausforderung und denke, dass es sehr interessant wird", sagte er - und betonte, dass er auch die Entwicklung von RASTA und den Aufstieg von Johann Grünloh aufmerksam verfolgt habe. Zuletzt hatte Pleiß in Ulm trainiert, dort konnte man sich aber nicht auf einen Vertrag einigen.
In der EuroLeague traf er über seine 14 Jahre knapp 38 Prozent seiner Dreipunktewürfe, in der Bundesliga liegt seine Quote von jenseits der 6,75 Meter ähnlich. In der aktuellen RASTA-Mannschaft trifft er auf bekannte Gesichter wie Lars Thiemann und Performance Coach Marcus Lindner, mit denen er bereits in Köln, Bamberg oder der Nationalmannschaft zusammengearbeitet hat. Ob Vechta die letzte Station seiner lange von europäischen Top-Adressen geprägten Karriere wird, ist offen - klar ist aber schon jetzt: Für den Klub ist die Verpflichtung einer der größten Transfers seiner bisherigen BBL-Geschichte.
Nach Bayern-Abschied: T.J. Parker findet neuen Klub
Saisonaus für Jenas Senkrechtstarter Osobor
Schon elf Debütanten: Alle Neulinge der Mumbru-Ära