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Am Sonntag schliesst sich für FCZ-Interimstrainer Hediger der Kreis

kicker

Zum Einstieg der Medienrunde erläuterte FCZ-Präsident Ancillo Canepa nochmals, wie es in den Tagen nach der 0:1-Niederlage in Lugano zur Trennung von Mitchell van der Gaag gekommen war. Ausschlaggebend sei die Aussprache zwischen dem Cheftrainer und der Mannschaft am Montag gewesen. Eine Delegation der Mannschaft habe danach die Vereinsführung mit der Bitte zu einem Gespräch kontaktiert, führte Canepa weiter aus. Nach besagter Aussprache am Montag habe der Trainer die Mannschaft verloren, weshalb es am Mittwoch eine ausserordentliche Verwaltungsratssitzung gegeben habe, bei der die Trennung von Mitchell van der Gaag die einzige Option gewesen sei. In dieser Sitzung sei zudem die Entscheidung gefallen, Dennis Hediger ad interim zum Trainer des FC Zürich zu machen.

Der FC Zürich begibt sich damit bereits zum dritten Mal in den vergangenen zwei Jahren auf Trainersuche. Rückblickend erklärte Canepa die Entscheidung für den noch im Sommer als Wunschlösung vorgestellten van der Gaag folgendermassen: "Wir hatten einen Vorgänger als Trainer, der relativ laut und unruhig gewesen ist. Deshalb hatten wir uns überlegt, dass wir vielleicht einen Trainer brauchen, der einfach etwas ruhiger ist im Coaching und der Aussendarstellung."

Offenbar benötigt die aktuelle Mannschaft allerdings ein anderes Trainerprofil. Wie lange die Suche nach dem nächsten Cheftrainer andauern soll, lässt der Präsident offen. Es gehe darum, den richtigen Trainer zu finden, dessen Profil besser zur aktuellen Mannschaft passe.

Die FCZ-DNA steht für Denis Hediger im Fokus

Ab sofort hat Dennis Hediger die Verantwortung für die erste Mannschaft. Im Januar 2024 stiess er zum FC Zürich und war erst als Trainer für die U19 und später für die U21 zuständig. Damit war er immer näher an die erste Mannschaft herangerückt, bis er im Sommer als Assistenztrainer in den Staff von Mitchell van der Gaag integriert wurde. Noch befindet er sich aber mitten in der Trainerausbildung. Für seine derzeitige Mannschaft hat der 39-Jährige viele positive Worte übrig.

„"Was wir heute in der ersten Mannschaft auf dem Platz haben, das kann ich mit gutem Gewissen sagen, ist die mit Abstand stärkste Mannschaft, die ich so erleben durfte, das stimmt mich sehr positiv."“ (Dennis Hediger, 24. Oktober 2025)

Für Hediger geht es in der Rolle als Interimstrainer gleich intensiv los. Am Sonntag steht das Duell mit dem BSC Young Boys auf dem Programm, am Mittwoch wird der FCZ danach zum Meister nach Basel reisen, bevor das Heimspiel gegen Lausanne-Sport die englische Woche beschliesst. Vor allem das erste Duell gegen die Young Boys ist für den 241-fachen Super-League-Spieler eine besondere Affiche.

"Ich habe mir damals im Jahr 2018 das Kreuzband in einem Spiel gegen YB gerissen und danach die Karriere beenden müssen. Jetzt darf ich ein paar Jahre später gegen YB an der Linie stehen. Das ist ein Kreis, der sich schliesst, was schön ist. Dann ist es ein Heimspiel vor unseren Fans, bei denen wir auch in der Schuld stehen, ihnen etwas zurückzugeben. Das ist eine gute Geschichte. Danach kommen Schritt für Schritt und schon ist Basel vor der Tür. Mit zwei solchen Spielen anzufangen, ist natürlich fantastisch."

Es sind schwierige Spiele, die auf den FC Zürich warten. Nach den jüngsten Niederlagen ist der FCZ im engen Mittelfeld der Super League auf den achten Rang abgerutscht. Hediger berichtete von viel Energie auf dem Rasen in den ersten Trainings. Es sei wichtig gewesen, den Kopf der Spieler freizubekommen und den Switch des Fokus auf die bevorstehende Aufgabe schnellstmöglich zu schaffen. Hediger möchte die Werte und die DNA des Clubs weiter fördern. Der FCZ soll für offensiven, attraktiven, sehr intensiven und aggressiven Fussball stehen.

Gerade mit Blick auf das bevorstehende Heimspiel sprach der Interimstrainer auch den grossen Rückhalt der Fans an und machte klar: "Sie verdienen mehr, wenn ich sehe, was uns Woche für Woche erwartet. Ich hatte in Lugano und in Lausanne das Gefühl, ein Heimspiel zu haben."

Die Rolle von Sportchef Milos Malenovic

Ein grosses Thema an der Pressekonferenz war auch eine Person, die gar nicht anwesend war. Canepa erklärte die Abwesenheit von Sportchef Milos Malenovic damit, dass bei grossen Entscheidungen wie einem Trainerwechsel er als Präsident die Fragen direkt beantworten möchte.

Hediger und Malenovic kennen sich bereits seit über 15 Jahren, entsprechend gross sei das gegenseitige Vertrauensverhältnis. Der Sportchef war jüngst auch wieder bei den Trainings anwesend, was Hediger folgendermassen begründete: "Jetzt haben wir die Situation, dass eine Person wegfällt und dadurch die Manpower und Know-how fehlen. Ich kenne Milos schon lange, ich schätze seine Art und sein Know-how sehr. Ich weiss, dass er dem Verein, der Mannschaft und mir persönlich guttut. Für uns ist von Anfang an klar gewesen, dass Milos näher an die Mannschaft heranrücken soll und muss. Dann gehört er auch auf den Platz." Am Spieltag werde der Sportchef dann aber nicht auf der Bank Platz nehmen.