Der Medienvertreter hatte seine Frage noch nicht einmal formuliert, da ergriff Pep Guardiola auf seiner Pressekonferenz schon das Wort: "Ich entschuldige mich dafür", sagte er am Montagmittag, als er auf das skurrilste Bild, das der vergangene Premier-League-Spieltag hervorbrachte, angesprochen wurde.
Nach Manchester Citys 1:2-Niederlage bei Newcastle United hatte Guardiola, aufgebracht von einer umstrittenen Schiedsrichter-Leistung, verschiedene Personen auf dem Spielfeld konfrontiert, darunter auch einen unbeteiligten Kameramann. Diesem hatte er den Kopfhörer von einem Ohr genommen und ihm, sichtlich ungehalten, irgendetwas mitzuteilen.
Was es genau war, ließ Guardiola auch zwei Tage danach offen, seiner Reue war umso deutlicher. "Ich fühle mich beschämt, wenn ich das sehe. Das gefällt mir nicht", erklärte der 54 Jahre alte Katalane, der offenbar schlicht seine Emotionen nicht im Griff hatte. "Ich bin, wer ich bin. Auch nach 1000 Spielen bin ich kein perfekter Mensch und mache große Fehler." Sicher sei nur: "Ich verteidige meine Mannschaft und meinen Klub. Daran gibt es keinen Zweifel."
"Extrem wichtiges Spiel" gegen Leverkusen
ManCity hatte sich am Samstag gleich mehrfach von Schiedsrichter Samuel Barrott und dem VAR benachteiligt gefühlt, unter anderem bei einem elfmeterwürdigen Foul an Phil Foden und der Ecke, die zum entscheidenden 2:1 für die Magpies führte. Keeper Gianluigi Donnarumma war dabei mit grenzwertigen Mitteln geblockt worden.
Doch all das sei "sofort vergessen" gewesen, versicherte Guardiola, der den Blick lieber auf das Heimspiel gegen Bayer 04 Leverkusen am Dienstagabend (21 Uhr, LIVE! bei kicker) richtet. Das Duell mit dem Bundesliga-Dritten sei ein "extrem wichtiges Spiel" beim Vorhaben, diesmal die Top 8 der Champions-League-Ligaphase zu erreichen und die K.-o.-Runden-Play-offs zu überspringen, in denen ManCity in der Vorsaison an Real Madrid gescheitert war (2:3/1:3). Nach vier Spieltagen belegen die Citizens mit zehn Punkten den vierten Platz.