Jonathan Asp Jensen, Samuel Marques und Nikolas Muci haben die Grasshoppers zum klaren 3:0-Sieg über den FCZ im Derby geschossen. Ein gleiches Szenario würden die Hoppers am kommenden Wochenende natürlich mit Handkuss nehmen.
Allerdings wird es nicht möglich sein, die Torschützen wieder allesamt aufs Feld zu schicken. Ganz sicher wird Samuel Marques dem Trainer nicht zur Verfügung stehen. Wie sein Teamkollege Simone Stroscio ist auch Marques gegen den FC Basel mit der Ampelkarte vom Feld geflogen und wird gesperrt fehlen. Dazu ist auch Jonathan Asp Jensen nach wie vor zumindest fraglich. Zu Beginn der Länderspielpause wurde seine Ausfallzeit mit drei bis vier Wochen angegeben. Es ist unwahrscheinlich, dass er bereits gegen den FCZ wieder 90 Minuten spielen kann. Gegen den FC Basel hat der Rekordmeister aber zeigen können, wie ein Ausfall des Dänen kompensiert werden kann.
GC besser als im Vorjahresvergleich
Ein Punkt pro Spiel holen die Grasshoppers in der laufenden Saison. Das ist eine Ausbeute, die stark nach Abstiegskampf riecht. Ein Verein kann sich mit einem solchen Punkteschnitt retten, sollte sich aber besser nicht zu stark darauf verlassen.
Mit diesen 14 Punkten aus 14 Spielen stehen die Grasshoppers im Vorjahresvergleich wesentlich besser da. Zum gleichen Zeitpunkt wie in der aktuellen Spielzeit hatten die Grasshoppers erst neun Punkte auf dem Konto. Damit lagen die Zürcher am Ende der Tabelle. In der Saison 2024/2025 punktete GC erst gegen Ende der Saison regelmässiger, was dann auch dringend notwendig war, um sich via Barrage zu retten.
Rein statistisch hat der GCZ damit eine leichte Aufwärtstendenz verzeichnen können. Das hängt eng mit zwei Personalien zusammen. Zum einen ist da Jonathan Asp Jensen, der zu begeistern weiss, gegen den FC Zürich aller Voraussicht nach aber fehlen wird, und zum anderen ist Gerald Scheiblehner ein zentrales Puzzlestück. Der neue Trainer hat es verstanden, die Grasshoppers in den meisten Fällen zu einem schwer bespielbaren Gegner zu machen. Einzig in Luzern und St.Gallen haben die Zürcher vor der Nationalmannschaftspause eine denkbar schlechte Visitenkarte abgegeben. Im Grundsatz kann der Rekordmeister in dieser Saison aber viel besser mit der Konkurrenz mithalten, auch wenn sich das sich nicht immer auf der Resultattafel widerspiegelt. Können die Hoppers in den nächsten Wochen auch das vermehrt schaffen, wird der direkte Klassenerhalt zum realistisch zu erreichenden Ziel.
Eine wegweisende Partie für den FC Zürich
Dennis Hediger bleibt vorerst bis zum Ende des Jahres beim FC Zürich im Amt. Ruhe ist beim FCZ dennoch nicht eingekehrt. Noch immer fordern die Fans einen Rauswurf von Milos Malenovic. Daran haben auch vier Punkte aus den letzten beiden Partien nichts geändert. Sowohl gegen den FC Luzern als auch gegen den FC Sion lagen die Zürcher mit 0:2 im Hintertreffen. Beide Male hat der FCZ starke Comeback-Qualitäten beweisen können. Diese Comeback-Qualitäten muss der FC Zürich jetzt auch im Kontext der gesamten Saison zeigen.
Der FC Zürich liegt derzeit an achter Stelle mit 17 Punkten. Auf einen Platz in der Championship Group fehlen dem FCZ derzeit drei Zähler. Ebenso ist der Barragerang, den GC derzeit belegt, nur drei Punkte weg. Das Team von Dennis Hediger steht also vor einem sehr wegweisenden Derby. Düpieren die Grasshoppers die Stadtzürcher noch einmal, ziehen sie den FCZ, trotz des leichten Aufschwungs, zurück in den Abstiegskampf. Gewinnt aber der FC Zürich, sind die gröbsten Sorgen für den Moment ad acta gelegt und es darf um die Championship Group gekämpft werden. Ein Platz unter den ersten Sechs ist schliesslich auch das Ziel des Stadtclubs.
Unter dem Strich sind die Vorzeichen gleich wie vor dem ersten Derby. Damals hat GC zwar den FCZ weiter in den Sumpf gezogen, konnte sich selbst aber nicht nachhaltig stabilisieren. Beide Mannschaften wollen abermals das prestigeträchtige Duell als Initialzündung nutzen, vielleicht gelingt es ja dieses Mal einem Team.