Der FC Zürich sich hat am Donnerstag nach nur elf Spielen von seinem Cheftrainer Mitchell van der Gaag getrennt. Präsident Ancillo Canepa erklärte in einem Interview mit Blick die Gründe für diesen unerwarteten Schritt.
"Der Cheftrainer hatte am Montag mit dem Team eine Aussprache. Aus Sicht der Spieler verlief sie nicht optimal", beginnt Canepa das Gespräch.
„Wir wurden danach von Vertretern der Mannschaft darüber orientiert, dass der Coach die Equipe nach besagtem Gespräch verloren habe.“ (Ancillo Canepa)
In einer solch heiklen Situation sei der Handlungsspielraum sehr begrenzt gewesen. Obwohl Canepa normalerweise nicht dafür bekannt ist, vorschnell Trainer zu entlassen, sah er in diesem Fall keine andere Möglichkeit. Die Mannschaft habe nach der Aussprache den Glauben verloren, mit van der Gaag den nächsten fussballerischen Schritt machen zu können.
Der Präsident räumte ein, dass die Erwartungen an van der Gaag hoch waren. Im Juni hatte Canepa noch geschwärmt: "Das habe ich in dieser Qualität in 20 Jahren noch nie erlebt." Nun musste er feststellen, dass das Profil des Trainers nicht mit dem der Mannschaft übereinstimmte.
Vierter Trainerwechsel in knapp zwei Jahren unter Malenovic
Die Trennung von van der Gaag ist bereits der vierte Trainerwechsel innerhalb der knapp zweijährigen Amtszeit von Sportchef Milos Malenovic. Canepa betonte jedoch, dass einige der vorherigen Wechsel auf Angebote für die Trainer zurückzuführen waren.
Auf die Frage, ob die Beziehung zwischen Malenovic und van der Gaag abgekühlt sei, antwortete Canepa diplomatisch: "Milos und Mitchell haben sich ausgesprochen und die Zuständigkeiten definiert." Er erwarte grundsätzlich eine konstruktive und offene Zusammenarbeit. Der Präsident stellte klar, dass die Entscheidung zur Trainerentlassung gemeinsam getroffen wurde.
„Wir gewinnen miteinander, wir verlieren miteinander.“ (Ancillo Canepa)
Die Vision der Klubleitung, einen spektakulären und offensiven Fussball zu spielen, konnte nicht umgesetzt werden. Trotz der Turbulenzen steht Sportchef Malenovic nicht zur Debatte. Canepa lobte dessen Leistungen bei der Umsetzung des Veränderungsprozesses und betonte das vertrauensvolle Verhältnis zwischen Klubführung und Sportchef.