Zehn Premier-League-Spiele hat Florian Wirtz inzwischen absolviert, doch ein Scorerpunkt ist dem DFB-Akteur immer noch nicht gelungen. Zur Erinnerung: In der vergangenen Saison kam er für Leverkusen in 31 Bundesliga-Einsätzen auf zehn Tore und 14 Assists, in der Champions League gelangen ihm bei neun Spielen sechs Treffer und eine Vorlage. Ausnahmewerte für einen Ausnahmespieler, der in Liverpool bislang nur Mitläufer ist.
Vielleicht auch, weil die Position nicht passt?
In der Champions-League-Partie am vergangenen Dienstag gegen Real Madrid (1:0) setzte ihn Trainer Arne Slot jedenfalls auf dem linken Flügel ein - und Wirtz wusste zu überzeugen. Dass er keinen Assist für sich verbuchen durfte, lag diesmal eher an Dominik Szoboszlai, der nach der optimalen Vorlage des 22-Jährigen in der 27. Minute aus kurzer Distanz an Keeper Thibaut Courtois scheiterte. Die Chance leitete Wirtz allerdings über die rechte Seite ein.
Trainer Arne Slot betonte am Freitag, dass er eher Wert auf das "Wie" als auf das "Wo" legt. "Florian kann auf mehr als nur einer Position spielen. Er kann auf der linken Seite spielen, was er unter Xabi bei Leverkusen fast immer in einem 3-4-3-System getan hat, und davor als Nummer 10", sagte der Niederländer. "Wir sollten nicht so fokussiert sein, ob er eine 10, eine 11 oder eine 8 ist." Vielmehr gehe es darum, Wirtz Positionen zu geben, "in denen er gut ist. Wir möchten ihn gerne zentral im und um den Strafraum herum oder etwas weiter außen auf den Flügeln einsetzen, damit er die Chancen herausspielen kann, die er schon für uns geschaffen hat."
Slot ließ sich schon früher kein Duell entgehen
Im Topspiel bietet sich Wirtz nun jedenfalls eine neue Gelegenheit, entscheidende Akzente zu setzen. Mit einem Sieg im Etihad könnte Liverpool trotz vier Liga-Niederlagen sogar an Manchester City vorbeiziehen. Slot freut sich auf ein "sehr interessantes Spiel. Als ich noch in Holland war und nicht hier gearbeitet habe, wusste ich immer genau, wann City gegen Liverpool gespielt hat. Ich kann euch sagen: Ich war immer zu 100 Prozent vor meinem Fernseher, als dieses Match gespielt wurde. Ähnlich wie beim Clasico.“
Personell stellen sich bei Liverpool noch ein paar Fragezeichen. Beim angeschlagenen Andy Robertson entscheidet sich der Einsatz spontan. Alexander Isak kann am heutigen Freitag erstmals nach drei Wochen Zwangspause bei den Reds wieder mittrainieren. Mit Keeper Alisson und dem Ex-Leverkusener Jeremie Frimpong rechnet Slot erst wieder nach der Länderspielpause.