Fehlercode: %{errorCode}

Hendrich trotzt schwankenden Einsatzzeiten: "Dadurch schwindet meine Motivation nicht"

kicker

Kein Fußballer und keine Fußballerin übt sich gerne in Geduld. Sei es eine langwierige Verletzung oder schwankende Einsatzzeiten im Allgemeinen. Aufgrund Letzterem musste Kathrin Hendrich im Laufe ihrer Karriere die Geduldskomponenten in ihr Repertoire aufnehmen. Im Länderspieljahr 2025 durfte die 33-jährige Verteidigerin nur selten von Anfang an ran. Der emotionale 5:6-Sieg nach Elfmeterschießen im EM-Viertelfinale war einer von zwei Startelfeinsätzen des gesamten Kalenderjahres. Dort flog Hendrich in der 13. Minute vom Platz, nachdem sie ihrer Gegenspielerin im Sechzehner an den Haaren zog. Dem kicker beschrieb die Verteidigerin die Situation eindrücklich und erklärte den "blöden Unfall".

Hendrich gibt sich gelassen

Die Spielerin, die im Sommer vom VfL Wolfsburg zu den Chicago Red Stars in die USA gewechselt war, sieht ihre neue Rolle in der DFB-Elf mit Gelassenheit und denkt nicht ans Aufhören. "Gefühlt gestern war ich selbst noch eine der Jüngeren. Jetzt sehe ich mit großer Freude dabei zu, wie viele junge, unbekümmerte Spielerinnen ihre Energie einbringen", sagte Hendrich im Interview mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. "Für mich ist das auch ein Grund, dabeizubleiben. Der Teamgeist in der Nationalmannschaft ist einmalig, das genieße ich."

Angesprochen auf ihre Pläne und die Weltmeisterschaft 2027 in Brasilien erklärte Hendrich: "Es ist schwierig, so weit in die Zukunft zu schauen. Solange ich fit bin und gebraucht werde, spricht für mich nichts dagegen, weiterzumachen." Es mache sie "stolz, für Deutschland zu spielen", auch wenn sie nun "eine andere Rolle" habe.

Die andere Rolle bescherte der USA-Legionärin häufig späte Einsatzzeiten. So brachte Bundestrainer Christian Wück Hendrich in den vergangenen drei Nations-League-Partien von der Bank. "Ich bin mir bewusst, nicht mehr jedes Spiel von Anfang an oder über 90 Minuten zu machen, dadurch schwindet aber nicht meine Motivation, mein Land in der Nationalmannschaft zu vertreten", betonte die Abwehrspielerin. "Ich habe nie nur auf mich geschaut. Es gibt starke Innenverteidigerinnen, denen kann ich hoffentlich viel von meiner Erfahrung mitgeben."

"Wäre schön, ein paar Jahre jünger zu sein"

Die vergangenen Monate, in denen die Nationalmannschaft das Halbfinale der EM sowie das Finale der Nations League erreicht hatte, machen Hendrich für die Zukunft "große Hoffnung". Gegen Spanien hatte es zwar jeweils nicht zum Sieg gereicht, aber im Team sei "viel Entwicklungspotenzial" mit Blick auf die WM 2027 oder die Heim-EM 2029.

Die Europameisterschaft im eigenen Land sei für sie persönlich derweil "sehr weit weg, da war mein Gedanke eher, dass es schön wäre, noch ein paar Jahre jünger zu sein", erklärte Hendrich: "Ich freue mich dennoch für jede, die da spielen darf, es gibt für eine Sportlerin nichts Größeres als ein Heimturnier. Es ist über Jahre eine Fankultur entstanden, das macht Lust auf viel mehr."