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Kickers Offenbach droht Aberkennung des LZ-Status

kicker

Denn derzeit überprüft die beim Verband zuständige Abteilung, ob der Vize-Meister der Regionalliga Südwest nach wie vor die LZ-Kriterien erfüllt. Dies hätte an und für sich keinen großen Neuigkeitswert, denn diese Checks erfolgen turnusmäßig. Gegenüber der Offenbach Post (OP), die zuerst über den Prüfprozess berichtet hatte, hatte der Viertligist entsprechend darauf verwiesen, dass der DFB bei einem Führungswechsel im LZ immer Fragen habe und alles genau prüfe. Man befinde sich im Austausch und habe dem DFB unter anderem eine "neue Struktur" präsentiert, hieß es bei der OP weiter. Hintergrund oben genannten Führungswechsels soll die langfristige Krankmeldung zweier für das LZ zuständiger leitender Mitarbeiter sein. Zur neuen Spielzeit soll der kurz vor Saisonende 2024/25 bei Bayern-Regionalligist Viktoria Aschaffenburg als Cheftrainer freigestellte Damir Agovic die LZ-Leitung übernehmen.

Fördersumme reicht von 50.000 bis 125.000 Euro

Die ziemlich intensive Überprüfung durch den Verband allerdings soll weniger mit dem Wechsel zusammenhängen, als vielmehr nach kicker-Informationen mit unrichtigen Angaben, die gegenüber dem DFB gemacht worden sein sollen, um den LZ-Status zu er- respektive behalten. Der Verband selbst will zum laufenden Verfahren nichts sagen. Eine Anfrage an den OFC, ob die Prüfung mit der Vorspiegelung falscher Tatsachen in der LZ-Zertifizierung zusammenhänge und ob es mit den offenkundig ausgeschiedenen leitenden Mitarbeitern eine rechtliche Auseinandersetzung gebe, ließ der Klub unbeantwortet.

Vieles spricht mittlerweile dafür, dass der OFC den LZ-Status verliert. Die durch den DFB ausgeschüttete Fördersumme soll nach kicker-Recherchen schon gar nicht mehr für den Saisonetat 2025/26 eingeplant sein. Je nach konkreter Eingruppierung durch den DFB reicht die jährliche Fördersumme für Leistungszentren von 50.000 bis hin zu 125.000 Euro. Und nicht nur finanziell würde eine Aberkennung des Status‘ den Traditionsklub hart treffen, auch das Renommee des OFC als Talentschmiede würde erheblich leiden. Angeblich sollen einige Kickers-Talente ob der drohenden Aberkennung bereits Probetrainings in anderen LZs absolviert haben, an denen es im Rhein-Main-Gebiet nicht unbedingt mangelt (Eintracht Frankfurt, Mainz 05, Darmstadt 98, SV Wehen-Wiesbaden, FSV Frankfurt).

Aktuell gibt es bundesweite 58 zertifizierte Leistungszentren

Für Klubs der Bundesliga und der 2. Liga ist ein DFL-zertifiziertes Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) Pflicht. Allerdings können auch Klubs darunter ihre Nachwuchsförderung via DFB zum LZ zertifizieren lassen, um so mehr Talente anzulocken, von Förderungen und von den bei Wechseln zwischen den LZ deutlich höheren Ausbildungsentschädigungen zu profitieren. Dafür aber müssen sie bestimmte Kriterien erfüllen, die sowohl infrastruktureller als auch personeller Natur sind, sowohl im sportlichen als auch im pädagogischen Bereich. Aktuell gibt es bundesweit 58 zertifizierte LZ.