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Ohne Beschnuppern, aber mit Dallas-Serie: Müller lernt Play-offs kennen

kicker

Thomas Müller hat sich bei seinem neuen Verein in Nordamerika, in kürzester Zeit zum Unterschiedsspieler entwickelt. Nach sieben MLS-Spielen steht er bei sieben Toren und drei Vorlagen. "Es läuft bislang sportlich enorm gut", sagte der ehemalige Nationalspieler vor dem Start in die MLS-Play-offs dem Bayerischen Rundfunk.

Der Grund dafür erklärt sich für ihn schnell: "Ich komme hier in deutlich mehr Offensivsituationen als in der Bundesliga." Zu Hause gehe es enger zu, da werde "härter verteidigt. Hier gibt's etwas mehr Raum."

Zu seinem persönlichen Erfolg kommt hinzu, dass Müller seit seinem Wechsel nach Kanada erst eine Niederlage hinnehmen musste - am vergangenen Wochenende beim 1:2 gegen den FC Dallas. Zum Auftakt der Play-offs bietet sich jedoch die Chance zur Revanche, es geht erneut gegen die Mannschaft aus Texas.

Play-offs: Neue Erfahrung für Müller

Maximal drei Duelle wird es in der ersten Runde der Play-offs geben. In der deutschen Nacht zu Montag (0.30 Uhr) sind die Whitecaps Gastgeber des ersten Spiels. Müller kennt das Prinzip aus der NBA oder der NHL - trotzdem ist es für ihn eine neue Erfahrung, berichtete der langjährige Profi des FC Bayern München zuletzt. Nach der ersten Runde stellt die MLS jedoch wieder auf K.-o.-Spiele um - ein Modus, den Müller bereits kennt.

"Zunächst 'best of three', also wer zuerst zwei Spiele gewinnt - und danach ist es wie ein DFB-Pokal", sagte Müller. "Heimfahren, Saison aus - oder weiter geht’s. Es ist nur ein Spiel, nicht wie in der Champions League mit Hin- und Rückspiel, wo du dich so ein bisschen beschnuppern kannst. Du brauchst an dem Tag zumindest kein Pech."

Gute Ausgangslage in den Play-offs

Nachdem die Whitecaps Zweiter in der Western Conference geworden sind, haben sie gegen Dallas zunächst Heimrecht und hätten auch bei einem möglichen dritten Spiel den Heimvorteil. Auch in der Runde danach wäre Vancouver Gastgeber, und nur in einem Conference-Finale gegen San Diego, das beste Hauptrundenteam, müssten sie ein Auswärtsspiel bestreiten.

Sollte es das Team von Müller auch ins Finale um die Meisterschaft schaffen, wartet wohl erneut ein Auswärtsspiel - beim deutschen Kai Wagner in Philadelphia, in Cincinnati oder bei Inter Miami mit Lionel Messi, die in der Eastern Conference alle mehr Punkte holten als Vancouver in der Hauptrunde.

In der ersten Runde geht es aber erst mal gegen Dallas, wo Müller seinen ohnehin schon enorm hohen Beliebtheitswert in Vancouver mit weiteren Toren und einem Erfolg steigern kann. Ihm sei es zwar prinzipiell "wurscht", was über ihn gesagt werde, aber: "Mein Hauptfokus ist, gut Fußball zu spielen. Das macht mir am meisten Freude. Und die kommt im Erfolgsfall deutlich mehr zum Vorschein, als wenn es nicht gut läuft." Mit der kanadischen Meisterschaft gab es bereits den ersten Titel.

Auch abgesehen vom Sportlichen fühlt sich Müller in Kanada wohl und gerät ins Schwärmen, wenn er über die Entscheidung spricht, nach Nordamerika zu wechseln: "Ich war offen für viele Dinge. Aber ich habe nicht erwartet, dass ich eine so gute Wahl treffen würde", sagte er. "Die Reise war sensationell - für mich, für das Team, für die Fans. Aber meine Arbeit ist noch nicht getan."