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Ohrfeige gegen Mitspieler: Warum ManUnited keinen Elfmeter bekam

kicker

Was wohl Lukas Podolski und Michael Ballack am Montagabend durch den Kopf ging? Bis heute ist unvergessen, wie Ersterer Letzteren am 1. April 2009 beim Länderspiel in Wales (2:0) eine Ohrfeige auf dem Platz verpasste. Die Folgen hielten sich in Grenzen: Der DFB beließ es nach einer Aussprache zwischen den Streithähnen bei einer deutlichen Ermahnung für Podolski, Schiedsrichter Terje Hauge reagierte gar nicht - eine Fehlentscheidung.

Am Montag rief Idrissa Gueye der Fußballwelt ins Gedächtnis, dass bei Tätlichkeiten auch dann eine Rote Karte fällig ist, wenn sich diese gegen einen Teamkollegen richtet. Der erfahrene Mittelfeldspieler des FC Everton hatte in der Anfangsphase des Premier-League-Gastspiels bei Manchester United (1:0) Innenverteidiger Michael Keane bei einer handgreiflichen Auseinandersetzung ins Gesicht geschlagen und war umgehend vom Platz geflogen.

"Eine Tätlichkeit liegt vor, wenn ein Spieler ohne Kampf um den Ball übermäßig hart oder brutal gegen einen Gegner, Mitspieler, Teamoffiziellen, Spieloffiziellen, Zuschauer oder eine sonstige Person vorgeht oder vorzugehen versucht. Dies gilt unabhängig davon, ob ein Kontakt erfolgt ist", heißt es in den Fußballregeln. Und weiter: "Ein Spieler, der ohne Kampf um den Ball einem Gegner oder einer anderen Person absichtlich mit der Hand oder dem Arm an den Kopf oder ins Gesicht schlägt, begeht eine Tätlichkeit, es sei denn, die eingesetzte Kraft war vernachlässigbar."

Zum Glück für Gueye war der Ball aus dem Spiel

Referee Tony Harrington blieb also keine andere Wahl, obwohl sogar ManUnited-Trainer Ruben Amorim mit der Entscheidung nicht einverstanden war. Dabei hatte Gueye sogar Glück, dass seine Unbeherrschtheit nicht noch weitreichendere Folgen hatte, schließlich ohrfeigte er Keane im eigenen Sechzehner. Aber: Weil Bruno Fernandes kurz vorher mit einem Torschuss den Kasten verfehlt hatte und die Partie noch nicht wieder fortgesetzt war, gab es keinen Elfmeter.

"Wenn der Ball aus dem Spiel ist, wird das Spiel gemäß der vorangegangenen Entscheidung fortgesetzt", besagt das Regelwerk, entsprechend ging es mit Abstoß weiter. Bei laufendem Spiel macht es auch bei der Spielfortsetzung keinen Unterschied, gegen wen sich eine Tätlichkeit gerichtet hat. Dann ist ein Freistoß vorgesehen - oder eben ein Elfmeter.