Fehlercode: %{errorCode}

Viel Kritik an Zwayer wegen Wirtz-Elfmeter - sogar von Slot

kicker

Obwohl er nach drei Startelfeinsätzen binnen einer Woche erst in der 68. Minute eingewechselt wurde, war Florian Wirtz am Dienstagabend bei der Szene des Spiels mittendrin. In der 85. Minute zog Inter-Innenverteidiger Alessandro Bastoni im eigenen Strafraum kurz am Trikot des Liverpoolers, der das dankend annahm und sich spektakulär zu Boden warf.

Schiedsrichter Felix Zwayer ließ zunächst weiterlaufen, schaute sich die TV-Bilder nach Kontakt zu VAR Sören Storks dann jedoch noch einmal am Spielfeldrand an und entschied schließlich nachträglich auf Elfmeter. Dominik Szoboszlai verwandelte ihn zum 1:0-Sieg des FC Liverpool in Mailand, der einen entsprechend schalen Beigeschmack für die Beteiligten hinterließ - sogar bei jenen in den roten Trikots.

"Wenn das ein Elfmeter ist, hätten wir zehn in dieser Saison bekommen können", schimpfte nämlich nicht Inter-Trainer Christian Chivu, sondern Liverpool-Trainer Arne Slot. "In der Premier League würden wir einen solchen Elfmeter nicht bekommen."

Weil in dieser Saison schon "so viele Schiedsrichterentscheidungen" gegen seine Reds ausgefallen seien, fühlte sich Slot allerdings nicht allzu schlecht mit dem Tor des Tages. Zumal Storks und Zwayer den Gästen vor der Pause ein weiteres aberkannt hatten. Ibrahima Konaté hatte nach einer Ecke regelkonform eingeköpft, Vorbereiter Hugo Ekitiké den Ball aber mit dem Arm berührt. "Das Tor war klarer als es falsch war, den Elfmeter zu geben", lautete Slots Zusammenfassung.

Sogar Atalantas Trainer mischt sich ein

Chivu, grundsätzlich zurückhaltend mit Schiedsrichter-Kritik, erinnerte zumindest daran, dass Zwayers Sicht auf den Zweikampf zwischen Bastoni und Wirtz "hervorragend" gewesen sei. "Wenn der VAR eingreift, muss er die Dynamik des Spiels verstehen", haderte Chivu. "Wir müssen die Entscheidungen akzeptieren und lernen, gegen Ungerechtigkeiten anzukämpfen und wachsamer gegenüber solchen Dingen zu sein."

Deutlicher äußerten sich seine Spieler. "Wenn wir solche Fouls pfeifen, dann haben wir ab jetzt nur noch Strafstöße", kritisierte Piotr Zielinski, während Henrikh Mkhitaryan von einem "Phantom-Elfmeter" sprach und Manuel Akanji von einem "der schwächsten Elfmeter, den ich je gesehen habe". Sogar ein Trainer, der gar nicht beteiligt war, sprang den Mailändern zur Seite. Als Atalanta-Coach Raffaele Palladino nach dem eigenen 2:1-Sieg gegen Chelsea bei Sky Sport Italia die Szene zu Gesicht bekam, nannte er den Strafstoß "nicht-existent".

Weil er zu Inters Ärger sehr wohl existierte, ist der Vorjahresfinalist in der Champions-League-Tabelle nun punktgleich mit Liverpool. Mit zwölf Punkten haben beide Teams gute Aussichten, die Ligaphase in den Top 8 abzuschließen.