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Vom College-Crash zum Torschützenkönig? - Knaak blüht in Hohenwestedt auf

kicker

Das Rennen um die Torjägerkanone in der Oberliga Schleswig-Holstein ist derzeit ein Dreikampf zwischen Morten Liebert vom SV Todesfelde, Louis Köster von Holstein Kiel II und Kjell Peeke Knaak vom MTSV Hohenwestedt. Jeweils zehn Treffer erzielte das Trio bislang.

Während es für den 33-jährigen Liebert nach dem Abstieg um die sofortige Rückkehr in die Regionalliga Nord geht und der 22-jährige Köster, der bei den Störchen im vergangenen Sommer einen Profivertrag unterschrieb, sich mit Toren für einen Zweitligaeinsatz bei KSV-Chefcoach Marcel Rapp empfehlen will, verfolgt Knaak andere Ziele: Tore für den Klassenerhalt seiner Hohenwestedter.

Knaak ist der Hoffnungsträger beim derzeitigen Tabellenzwölften. 23 Treffer erzielten die Mittelholsteiner bislang, davon gehen zehn Tore auf das Konto des Mittelstürmers. "Wir wissen, was wir an ihm haben. Genauso weiß Kjell, was er an uns hat", sagt MTSV-Chefcoach Arend Müller.

„Man kann sich eigentlich darauf verlassen, dass er ein Tor schießt, wenn er vor der Hütte steht.“ (Killian Pingel)

Das Interesse anderer Vereine ist groß, denn schon in der vergangenen Saison performte Knaak nach langer Verletzungspause im Saisonfinale mit 14 Treffern und schoss seinen MTSV auf den überraschenden siebten Tabellenplatz. "Kjell zeichnet auf jeden Fall aus, dass er weiß, wo das Tor steht. Man kann sich eigentlich darauf verlassen, dass er ein Tor schießt, wenn er vor der Hütte steht. Kjell ist ein Spieler, der vorangeht - auch wenn es mal nicht so läuft, versucht er die Mannschaft mitzuziehen und redet jedem Spieler gut zu", so MTSV-Flügelflitzer Killian Pingel über seinen Sturmpartner.

Selbstbewusst und beidfüßig

Doch wie tickt der Torjäger und was zeichnet ihn aus? "Ich denke, dass ich sehr selbstbewusst bin und über das nötige Selbstvertrauen verfüge", sagt Knaak. Das Toreschießen habe er nicht von seinem Vater vererbt bekommen, berichtet er, doch ihm war es wichtig, dass sein Sohn schon früh beidfüßig schießen kann. "Das setze ich heutzutage gut um. Ich habe mit dem schwachen linken Fuß mehr Tore geschossen, als mit dem rechten", erklärt der 22-Jährige.

Das Fußball-ABC erlernte Knaak in der Jugend beim TSV Aukrug, dem TuS Nortorf und dem MTSV Hohenwestedt, ehe es in die Regionalliga-A-Junioren des SV Eichede ging. Dort machte Knaak auch die ersten Schritte im Seniorenbereich. Im Winter 2023 verschlug es den Angreifer zum Oberligakonkurrenten PSV Neumünster - für ein halbes Jahr.

„Kjell ist trotz seines jungen Alters unsere Lebensversicherung“ (Mats Hinrichs)

Im Sommer 2023 wagte Knaak den Schritt über den großen Teich. An der Le Moyne University in den USA lebte er seinen Traum: Studieren und gleichzeitig ambitioniert Fußball spielen. Doch das Glück hielt nicht lange. Im Oktober 2023 riss er sich das Kreuzband sowie den Meniskus - die Rückkehr nach Deutschland erfolgte schneller als erwartet. "Mein Visum ging bis 2028. Es war zwar eine kurze Zeit, aber ich habe viele tolle Dinge gelernt und erlebt", blickt Knaak zurück.

Seit April 2024 geht der Angreifer für den MTSV Hohenwestedt nun auf Torejagd - mit großem Erfolg. Druck macht er sich nicht. "Ich möchte nach so einer Verletzung nur gesund bleiben", sagt der Student auf Lehramt. "Kjell ist trotz seines jungen Alters unsere Lebensversicherung", lobt MTSV-Keeper Mats Hinrichs seinen Angreifer.