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Vom Jugendspieler zum Sportchef: Schulz übernimmt in Hilden

kicker

Beim VfB 03 Hilden gibt es einen Wechsel auf der Position des Sportlichen Leiters - und der Verein bleibt seiner Linie treu. Antonio Molina, erst im Frühjahr zurückgekehrt, bat um die Auflösung seines Vertrags. Der 52-Jährige, der Hildens Fußball über Jahrzehnte geprägt hat, kehrt als Trainer zurück zu Westfalenligist Wacker Obercastrop.

Sein Nachfolger steht ebenfalls seit vergangener Woche fest: Manuel Schulz, 34, ein echtes Eigengewächs, übernimmt die sportliche Leitung. Schulz durchlief die komplette Jugend des Vereins, spielte über 200 Partien im Seniorenbereich und gehörte 2013 zum Aufstiegsteam in die Oberliga. Nach fünf Jahren dort wechselte er zum TSV Meerbusch, wo er zwei Jahre unter Molina spielte. 2024 kehrte er zunächst als Co-Trainer zurück, nachdem er zuvor die SG Unterrath in der Landesliga betreut hatte.

"'Manu' hat die Jugend hier komplett durchlaufen, kennt den Verein in- und auswendig und genießt das Vertrauen der Mannschaft", sagt Vorstandsmitglied Daniel Wittke. Schulz selbst betont: "Der VfB ist mein Herzensverein. Nach meiner aktiven Zeit wollte ich unbedingt hier bleiben. Dass es nun die sportliche Leitung geworden ist, passt ideal." Neben der ersten Mannschaft betreut er auch die zweite Mannschaft und die A-Jugend und fungiert als Bindeglied, um Talente behutsam an höhere Spielklassen heranzuführen.

Nachwuchsarbeit als Kernstrategie

Die Förderung eigener Talente bleibt ein zentrales Anliegen des Vereins - aus Überzeugung und wirtschaftlicher Notwendigkeit. "Wir sind finanziell nicht großzügig ausgestattet, deshalb müssen wir viel aus der Jugend rausholen", erklärt Wittke. Schulz ergänzt: "Ich kenne den Unterbau aus eigener Erfahrung und weiß, wie wichtig er für die Zukunft des Klubs ist." Die zweite Mannschaft dient als Entwicklungsplattform: Junge Spieler sammeln hier regelmäßig Spielpraxis, bevor sie an die Anforderungen der ersten Mannschaft herangeführt werden. Der reibungslose Übergang wird zusätzlich erleichtert, weil aktuell alle Juniorenteams in der Niederrheinliga spielen.

Beispiele erfolgreicher Nachwuchsarbeit gibt es viele: Mittelfeldspieler Calvin Mockschan (21) wechselte im August zur SSVg Velbert. Fabian Zur Linden (33) sorgt als erfahrener Kapitän für Stabilität, während Lukas Lier und Shadrak Dombe sich aus dem Unterbau kommend in der ersten Mannschaft als Leistungsträger etabliert haben.

KFC Uerdingen ist zu Gast

Auch abseits des Platzes zeigt sich die starke Bindung zum VfB: Ex-Sportleiter Dennis Lichtenwimmer-Conversano, der einst ein Oberliga-Spitzenteam formte, ist heute Sportdirektor bei Rot-Weiß Oberhausen. Schulz berichtet schmunzelnd: "Wir kennen uns lange, ich war sogar sein Trauzeuge."

Sportlich liegt der VfB momentan im Tabellenmittelfeld. Schulz warnt: "Die Liga ist extrem eng. Auch der untere Bereich darf nicht außer Acht gelassen werden." Wittke ergänzt: "Wenn wir am Ende unter den Top 9 landen, wäre das ein gutes Ergebnis. Mit unseren Mitteln ist die obere Tabellenhälfte sensationell." Am Samstag gastiert mit dem KFC Uerdingen zudem der Top-Aufstiegsfavorit in Hilden. Anstoß ist um 15 Uhr.