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WM-Fest auf Ruhrgebiets-Art: Zeche "Auf Ewald" lädt zum Public Viewing unterm Förderturm

kicker

In etwas mehr als zwei Wochen will die deutsche Nationalelf in Luxemburg (14.11., 20.45 Uhr) und gegen die Slowakei (17.11., 20.45 Uhr) die Qualifikation für die Weltmeisterschaft im kommenden Jahr in Mexiko, Kanada und den USA festmachen. Während die Elf von Bundestrainer Julian Nagelsmann noch nicht final mit der WM-Teilnahme planen kann, laufen die Turniervorbereitungen für Frank Südfeld und Dirk Lasarz bereits auf Hochtouren. Das Duo will im Ruhrgebiet eines der größten Public-Viewing-Events Deutschlands organisieren - und dafür auch abseits der Fußball-Übertragung Maßstäbe setzen.

Public Viewing, Konzerte und Fußball-Talks

Im April 2000 fuhren zum letzten Mal Bergleute in die Zeche "Auf Ewald" in Herten ein. Seit 1877 wurde im nördlichen Ruhrgebiet Steinkohle gefördert, seit der Jahrtausendwende nun ist das Gelände Teil eines Naherholungsgebiets. Neben den Fördertürmen stehen auch noch einige alte Gebäude, manche sind teilweise aufwendig renoviert und werden inzwischen anderweitig, zum Beispiel als Restaurant genutzt. Für Lasarz und Südfeld der perfekte Ort, um ein WM-Erlebnis auf Ruhrgebiets-Art zu schaffen.

Die beiden Gastronomen sind spätestens seit Corona Event-erfahren und wollen im kommenden Sommer fast alle Partien der WM auf dem ehemaligen Industriegelände zeigen. "Es gibt doch nichts Geileres als Fußball unterm Förderturm", sagt Lasarz, der eine gigantische 64 Quadratmeter große LED-Leinwand an einem der alten Gebäude anbringen will. Davor könnten dann bis zu 13.000 Gäste Platz finden, wenn etwa die DFB-Elf spielt.

"Arena Auf Ewald" heißt das Projekt, für das sich das Unternehmer-Duo Zulauf nicht nur aus dem Ruhrgebiet, sondern auch aus dem Rhein- und Münsterland sowie den Grenzgebieten in den Niederlanden und Belgien erhofft. Das ehemalige Zechengelände erscheint da ideal, denn während den fünfeinhalb WM-Wochen soll es quasi durchgängig Programm geben. So treten etwa Comedian Atze Schröder und die Musiker Pietro Lombardi, Vanessa Mai oder DJ Ötzi an den spielfreien Tagen unterm Förderturm auf, als Rahmenprogramm sind beispielsweise Fußball-Talks angedacht.

Unterstützt wird das Ganze unter anderem von den "Ruhrpotthelden", einem einst von Ex-Schalke-Profi Ingo Anderbrügge und dem früheren DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock mitbegründeten Wohltätigkeits-Netzwerk.

Betrieb auch über die WM hinaus

"Das ganze Gelände soll zum Hotspot fürs Public Viewing werden", sagt Südfeld. Durch die zentrale Lage an drei Autobahnen ist das Areal gut erreichbar, die angrenzende Halde ohnehin als Naherholungsgebiet ein Fixpunkt in der Region. Südfeld hofft, mit Gastronomie, Unterhaltung und WM einen Mix zu schaffen, der Tausende anzieht. "Wir haben den Anspruch, vom Start weg gleich die Größten in NRW zu werden", sagt er und betont: "Wir haben keine Angst vor großen Zahlen."

„Es wäre doch schön, wenn wir hier mit tausenden Fans zusammen Weltmeister werden.“ (Frank Südfeld, Organisator der "Arena auf Ewald")

Bis 24 Uhr soll das Gelände täglich geöffnet sein. Der Eintritt bei WM-Partien wird frei sein oder bei Spielen mit erhöhtem Sicherheits-Aufwand maximal ein, zwei Euro betragen. Sicherheit kostet, aber die Voraussetzungen sind auf dem weitläufigen Gelände ideal. Lediglich für die Konzerte wird ein regulärer Eintritt fällig. "Es wird immer etwas los sein", verspricht Südfeld, der auch einen VIP-Bereich für 400 Gäste einrichten will.

Schon jetzt steht fest, dass die "Arena Auf Ewald" auch über 2026 hinaus Bestand haben wird, erste Anfragen für mögliche Events 2027 trudeln bereits bei Südfeld und Lasarz ein. Noch ist das Zukunftsmusik, die WM im kommenden Jahr dagegen rückt immer näher. Da wäre es sicher gut für die Stimmung, wenn sich die Nationalspieler entsprechend qualifizieren. Lasarz ist da optimistisch: "Es wäre doch schön, wenn wir hier mit tausenden Fans zusammen Weltmeister werden." Nagelsmann und Co. hätten da sicher nichts dagegen.