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Brighton wirft "Guardian" raus - und erntet Kritik

kicker

Brighton & Hove Albion, der Klub von Trainer Fabian Hürzeler, mischt als Tabellenachter der Premier League im Kampf um die Europapokalplätze weiter mit, ist nun aber aus anderen Gründen in die Schlagzeilen geraten. Der Guardian berichtete über Vorwürfe gegen Brightons Klubbesitzer Tony Bloom - und wurde als Reaktion von den Seagulls von den kommenden Heimspielen ausgeschlossen.

"Es wäre unangemessen, wenn sich Journalisten und Fotografen des Guardian ab dem Spiel am Sonntag gegen West Ham für Spiele im Amex Stadium akkreditieren würden", teilte Brighton der angesehenen britischen Tageszeitung am vergangenen Samstag und damit einen Tag vor dem Duell mit den Hammers (1:1) mit.

Zuvor hatte der Guardian enthüllt, dass Bloom in einem Gerichtsverfahren verklagt wird. Dort werde behauptet, dass ein Glücksspielsyndikat, an dem Bloom beteiligt ist, Strohmänner eingesetzt habe, um Wetten auf Sportereignisse zu platzieren. Das betroffene Starlizard Betting Syndicate verzeichne jährlich Wettgewinne von rund 600 Millionen Pfund (ca. 690 Millionen Euro). Weil sehr erfolgreiche Spieler aufgrund des Umfangs und der Häufigkeit ihrer Wetten oft von Wettanbietern ausgeschlossen werden, werde mit besagten Strohmännern gearbeitet.

Später hieß es in einem weiteren Guardian-Bericht, dass Bloom selbst hinter einem anonymen Spieler mit Gewinnen von rund 60 Millionen Euro stecken könnte und dabei angeblich auch auf seine eigenen Klubs gewettet habe. Der 55-jährige Pokermillionär, der außerdem Anteile an Union Saint-Gilloise (Belgien), Melbourne Victory (Australien) und Heart of Midlothian (Schottland) hält, bestreitet die Vorwürfe, ließ Fragen des Guardian jedoch unbeantwortet.

"Gefährlicher Präzedenzfall"

Dass die Zeitung nun von Brighton-Heimspielen ausgeschlossen wurde, werten Beobachter als Angriff auf die Pressefreiheit. Unter anderem sprach Caroline Dinenage, die Vorsitzende des Kulturausschusses des Unterhauses, von einem "besorgniserregenden Trend, dass Fußballklubs aufgrund von Berichten über sie den Zugang für Journalisten einschränken". Der Branchenverband News Media Association warnte vor einem "gefährlichen Präzedenzfall": "Fußballklubs und ihre Eigentümer nehmen einen prominenten Platz im öffentlichen Leben ein, und mit diesem Profil geht Verantwortung einher - einschließlich der Verantwortung, den unabhängigen Journalismus zu respektieren."