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"Schauen schön zu": Wück bemängelt Begleitschutz

kicker

150 Minuten - Nachspielzeiten nicht mit eingerechnet - dauerte es bis zum ersten Treffer im Nations-League-Finale zwischen Spanien und Deutschland. Nach dem 0:0 im Hinspiel war es im Metropolitano, der Heimat Atletico Madrids, Claudia Pina, die in der 61. Spielminute durch eine starke Einzelleistung den Bann brach und Ann-Katrin Berger überwand. Ein Dämpfer mit Folgen, konnten sich die DFB-Frauen danach schließlich nicht mehr berappeln.

Christian Wück missfiel insbesondere die Art und Weise, wie dieser richtungsweisende Treffer entstanden ist. "Wir begleiten die Spanierinnen, schauen schön zu", bemängelte der Bundestrainer, dass man dem Gegner wie auch beim zweiten und dritten Treffer nur Begleitschutz gewährte. "Das ist ja genau das, was uns ausgezeichnet hat in der ersten Hälfte und vor allem in dem Spiel in Kaiserslautern: Dass wir eben nur nicht begleitet haben, sondern aktiv versucht haben, die Bälle zu erobern", um die Spanierinnen gar nicht erst in ihr gefährliches Offensivspiel kommen zu lassen.

Nach der Leistung im Hinspiel und dem Dagegenhalten in den ersten 45 Minuten in Madrid war es aber fast klar, dass auch die physischen Möglichkeiten der DFB-Elf endlich sind und es eben zu gewissen Nachlässigkeiten kommt. "Wir haben alles investiert in den 90 Minuten in Kaiserslautern. Wir haben hier, finde ich, auch eine ordentliche erste Hälfte gespielt und irgendwann haben die Kräfte einfach nachgelassen", erklärte Wück das Abhandenkommen der zuvor von ihm benannten Stärke. So bekam die Furia Roja die Möglichkeit, der DFB-Elf eine Lehrstunde in Sachen Effizienz zu erteilen.

Gwinn: "Das müssen wir uns selbst ankreiden"

Während der 52-Jährige den zahlreichen vergebenen Chancen im Hinspiel aber nicht mehr hinterher trauern wollte ("Wir hätten in der ersten Hälfte heute genauso gespielt"), legte Giulia Gwinn am ARD-Mikrofon den Finger nochmals in die Wunde. Zwar sei das Gesamtresultat von 3:0 einen "Ticken zu hoch", doch "das müssen wir uns selbst ankreiden. Wir hätten im ersten Spiel besonders viele Tore machen können und auch heute die eine andere Chance gehabt", durch die das Duell auch auf die andere Seite hätte kippen können.

Damit dürfte die Kapitänin insbesondere die Aktion von Nicole Anyomi in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs gemeint haben, die zum psychologisch besten Zeitpunkt die gefährlichste Chance der Deutschen liegen ließ. "Wir machen die Tore nicht, Spanien dafür doppelt und dreifach", ärgerte sich Gwinn. Auch in dieser Hinsicht bestraften die spanischen Weltmeisterinnen also die Nachlässigkeiten der DFB-Frauen im Stile einer Spitzenmannschaft eiskalt und gaben Anschauungsunterricht par excellence.

Diese wertvollen Erkenntnisse gilt es nun mit in das neue Länderspieljahr zu nehmen, das Anfang März mit dem 1. Spieltag der WM-Qualifikation gegen Slowenien startet. "Wir werden durch solche Endspiele wachsen", ist sich Wück sicher, schließlich sei allein der Einzug ins Finale schon ein toller Erfolg gewesen. Damit es beim nächsten Mal dort aber besser läuft, wird er seinen Spielerinnen sicherlich auch "Spanisch-Unterricht" erteilen müssen.