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Aubstadt und die Auswärtsstärke: "Mit jedem Erfolgserlebnis wächst das Selbstvertrauen"

kicker

Nach dem auf den letzten Drücker geschafften Klassenerhalt des TSV Aubstadt im Mai wurde der Auftrag an den erneut erheblich umgebauten Kader und den neuen Trainer Claudiu Bozesan klar formuliert: Diese Saison vergleichbare Probleme vermeiden und baldmöglichst den Klassenerhalt sichern. In dieser Runde, die mit einer Heimniederlage begann, konnte die Konkurrenz den Vormarsch der "Abschter" ins vordere Tabellendrittel nicht aufhalten. Aber der Schiedsrichter des geplanten letzten Heimspiels gegen die SpVgg Greuther Fürth II: Der aus Neuburg/Donau angereiste Stefan Treiber sagte 40 Minuten vor dem Anpfiff die Partie wegen zu gefährlicher Platzverhältnisse ab - als beide Teams gerade beim Warmlaufen waren.

Vielleicht hätten die Gastgeber mit einem Heimsieg den Saisonauftrag noch im alten Jahr größtenteils erfüllt. Doch diese drei Punkte hochzurechnen, hieße, die erheblichen Probleme in Heimspielen zu übersehen. Nur zehn Punkte kamen daheim aufs Konto: Zwei Siege, drei Unentschieden und drei Niederlagen stehen in der Bilanz. Trotz des Spielausfalls bleibt Aubstadt Fünfter. Die 31 Punkte aus 19 Spielen sind weit mehr als die halbe Miete. Wenn es keinen Einbruch wie in der Vorsaison gibt, kann man weiter viertklassig planen.

In der Auswärts-Tabelle ist der Dorfclub sogar Erster (21), mit einem mehr ausgetragenen Spiel als Unterhaching (20) und Würzburg (18). Trainer Bozesan will erst gar keinen Heimkomplex herbeireden. Jedermann sieht die Probleme, den Abwehrriegel zu knacken, wenn der Gegner tief steht, mit Mann und Maus verteidigt. Beim 1:1 gegen Schwaben Augsburg zum Beispiel, wo man in der Nachspielzeit durch ein Eigentor wenigstens einen Punkt retten konnte, sah Bozesan "zwei Fünferketten der Gäste 20 und 40 Meter vor dem Tor."

"Bei uns glaubt jeder an den Erfolg"

Nur eine Niederlage beim Gegner bei sechs Siegen und drei Unentschieden unterstreichen, dass er speziell für Auswärtsspiele das richtige Rezept, aber auch die richtigen Spieler dafür, gefunden hat. Einer der Gründe: "Mit jedem Erfolgserlebnis wächst das Selbstvertrauen. Bei uns glaubt jeder bis zur letzten Minute an den Erfolg." In der Tat dürfte seine Mannschaft auch die erfolgreichste der letzten zehn Minuten plus Nachspielzeit sein.

Was damit zu tun haben dürfte, dass er jedem seiner 27 Spieler das Gefühl gibt, "wichtig zu sein und gebraucht zu werden." In 17 der 19 Partien hat er das gesamte Wechselkontingent ausgenutzt und je fünf Spielern gerade in Schlussphasen das Vertrauen geschenkt, in denen der Erfolg auf der Kippe stand. Wegen großen Verletzungspechs und sechs Roter bzw. Gelb-Roter Karten kamen zwei der drei Keeper und alle 24 Feldspieler zum Einsatz. Eine besondere Rolle spielte der gelernte Stürmer Marco Nickel: Als Folge zahlreicher Ausfälle zeigte er als Innenverteidiger, Sechser, Achter und Neuner große Flexibilität. Ein Mal sogar als Torhüter-Ersatz nach einem Platzverweis.

Chef-Taktiker Claudiu Bozesan hat die Erkenntnisse aus dem enttäuschenden Hinspiel (0:0) gegen den nächsten Gegner FC Memmingen (Fr., 19 Uhr) abgespeichert. Er rechne nicht damit, "dass die Allgäuer daheim ihre defensive Grundeinstellung wesentlich ändern werden. Wir haben aber so viel Vertrauen in uns selber, dass wir Lösungen finden und mit was Zählbarem die lange Heimreise antreten wollen."