Während in Österreich oder in Schottland nach der WM-Qualifikation euphorisch gefeiert wurde, blieb die Stimmung in der Schweiz verhalten. Der Grund: Für die Eidgenossen ist die WM-Teilnahme mittlerweile zur Routine geworden. Laut dem SRF gehört die Schweiz zu nur sechs europäischen Nationen, die seit 2006 ununterbrochen bei Weltmeisterschaften vertreten waren. Weltweit sind es insgesamt nur zwölf Länder.
Diese Konstanz ist bemerkenswert, insbesondere im Vergleich zu anderen europäischen Fussballgrossmächten. Italien beispielsweise droht zum dritten Mal in Folge eine WM-Endrunde zu verpassen, und die Niederlande fehlten 2018 in Russland. Auch die Türkei, mit einer fast zehnmal grösseren Bevölkerung als die Schweiz, war zuletzt 2002 bei einer WM dabei.
Der Nati-Trainer versucht, Gründe für diese Konstanz zu finden
Nationaltrainer Murat Yakin, der zu Gast im Sportpanorama beim SRF war, erklärt die Gründe für den anhaltenden Erfolg: "Die Qualität der Trainer und der Ausbildung ist in der Schweiz hoch. Es gibt einen roten Faden beim Verband." Er betont auch die Vorbildfunktion erfolgreicher Spieler wie Granit Xhaka und Ricardo Rodriguez, die 2009 U-17-Weltmeister wurden.
Die Schweizer Erfolgsgeschichte ist umso bemerkenswerter, wenn man die Qualifikationshürden in anderen Konföderationen betrachtet. In Südamerika qualifizieren sich inzwischen 60 Prozent der Teams für die Endrunde, während in Europa der Wettbewerb deutlich härter ist. Auch Länder wie Mexiko oder Australien profitieren von weniger kompetitiven Qualifikationsgruppen, weswegen diese beiden Nationen zuletzt auch immer mit dabei waren.
Die kontinuierliche WM-Teilnahme der Schweiz ist nicht nur ein Zeugnis für die Qualität des Schweizer Fussballs, sondern auch für die Nachhaltigkeit der Nachwuchsförderung. Yakin hebt hervor: "Die jungen Spieler glauben daran, dass sie dies auch schaffen können." Diese Mentalität, gepaart mit der hohen Ausbildungsqualität, bildet das Fundament für den anhaltenden Erfolg.
Die Qualifikation für die kommende Weltmeisterschaft unterstreicht einmal mehr die Stärke und Konstanz des Schweizer Fussballs. Während andere Nationen um ihre Teilnahme bangen müssen, hat sich die Schweiz als feste Grösse im internationalen Fussball etabliert. Das ist eine Leistung, die in Europa ihresgleichen sucht.