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"Eine Erfahrung, die eine Mannschaft besser macht": Startet Fernwald die Aufholjagd?

kicker

War das der Startschuss für die große Aufholjagd? Nach seinem durchwachsenen Saisonstart kommt der FSV Fernwald in der Hessenliga immer besser in Fahrt - zuletzt ging der amtierende Meister dreimal in Folge als Sieger vom Platz. Maßgeblich daran beteiligt: Awed Issac Abeselom. Der Angreifer ist mit acht Toren der erfolgreichste FSV-Schütze; allein in den vergangenen drei Partien traf er sechsmal. Während der 28-Jährige sowohl im Duell mit Darmstadt 98 II (2:0) als auch im Derby gegen den FC Gießen (3:2) einmal erfolgreich war, gelang ihm beim 6:2 gegen Rot-Weiß Walldorf sogar ein Viererpack. "Diese Spiele haben gezeigt, was wir können, welche Mentalität wir als Mannschaft haben. Wichtig ist es nun, diese Konstanz beizubehalten", betont Issac Abeselom, der 2024 vom VfB Marburg kam und mit 18 Toren einer der Garanten für eine herausragende Serie 2024/25 war.

Rückblick: Mit der Meisterschaft feierten die Mittelhessen erst vor wenigen Monaten den größten Erfolg der Vereinsgeschichte, mussten aber mit der Enttäuschung umgehen, dass dieser Weg nicht in die Viertklassigkeit führte. Wenige Tage vor dem Saisonfinale zog der FSV seinerzeit die Bewerbung für die Regionalliga zurück, da Auflagen nicht hätten erfüllt werden können. "Ich bin vorher noch nie Meister geworden. Die Erinnerung daran bleibt immer in meinem Kopf. Natürlich waren wir auch traurig, dass wir nicht aufgestiegen sind. Als Spieler haben wir aber verstanden, warum der Verein nicht aufsteigen konnte", so Issac Abeselom.

"Unglaubliche" Vorbereitung und mehr Qualität

Mauserte sich die Elf von Daniel Steuernagel in der vergangenen Serie zum Spitzenteam, findet sie sich nun auf dem 12. Platz wieder - mit 16 Punkten Rückstand auf Tabellenführer Eintracht Frankfurt II. Der zweitplatzierte FC Eddersheim ist schon 15 Zähler enteilt; zum Dritten (SV Hummetroth) sind es indes nur sieben Punkte. "Bei uns kam viel zusammen", erklärt der erfahrene Coach, der schon in der 3. Liga beim KFC Uerdingen an der Seitenlinie stand. So habe sich nach den Auftaktniederlagen gegen Stadtallendorf (0:2) sowie Baunatal (1:2) eine Dynamik entwickelt - bedingt durch mehrere Faktoren: "Unglückliche Schiedsrichterentscheidungen, gepaart mit eigenen Fehlern, die wir in der Rückrunde nicht gemacht haben und vom Gegner eiskalt bestraft wurden. Außerdem haben wir vorn zu viel liegen lassen", berichtet Steuernagel. Abgezeichnet habe sich diese Entwicklung nicht. Im Gegenteil: "Wir hatten eine unglaubliche Vorbereitung, im positiven Sinn. Und der Kader hat von der Qualität her zugelegt."

Ähnlich wie Torjäger Issac Abeselom fordert sein Trainer Konstanz, um das anvisierte Ziel, einen Platz im ersten Drittel der Tabelle, zu erreichen. "Eigentlich", so der UEFA-Pro-Lizenz-Inhaber, "haben wir nicht schlecht gespielt, mit Ausnahme der Waldgirmes-Partie. Es war vernünftig, in der Summe waren es aber zu viele Fehler."

Vor den letzten beiden Auftritten in der Hinrunde - am Sonntag gastiert Fernwald beim Hanauer SC (14:30 Uhr), eine Woche später kommt der SV Adler Weidenhausen an die Oppenröder Straße - sieht Steuernagel nun "eine Tendenz, die in die richtige Richtung geht". Greift der Meister womöglich noch einmal ganz oben an? Der 45-Jährige bezeichnet diesen Gedanken als "vermessen", schließlich habe der FSV dafür zu viele Punkte vergeben. Aber: "Zwischen Platz drei und neun ist alles drin. Nach wie vor ist es unser Ziel, unter die ersten Sechs zu kommen. Wir sollten sowohl wachsam mit Blick nach unten als auch ambitioniert sein und schauen: Was ist noch möglich?" Wie seine Spieler mit den Rückschlägen umgegangen seien, zeige ihre Qualität und ihren Charakter: "Es ist eine Erfahrung, die eine Mannschaft besser macht."