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Früherer Nachwuchsleiter übt harte Kritik an FCZ-Junioren-Straftrainings

kicker

Der FC Zürich steht wegen kollektiver Straftrainings für seine Junioren in der Kritik. Die jungen Spieler müssen nach Niederlagen intensive Laufeinheiten absolvieren. Je höher die Niederlage, desto mehr müssen sie laufen. Bei Niederlagen mit drei oder mehr Toren Differenz wird sogar am spielfreien Sonntag trainiert. Der FC Zürich bestätigte gegenüber blue News diese Praxis und erklärte, man wolle damit die "Winnermentalität und die Resilienz der jungen Spieler stärken".

Gleichzeitig betonte der Verein, dass es bei guten Leistungen auch Belohnungen gebe. Diese Erklärung stösst bei Experten auf Unverständnis. Andy Benz, Erziehungswissenschaftler, bezeichnet kollektive Straftrainings als "No-Go, besonders in der Jugendabteilung". Er hält sie für "unverhältnismässig und kontraproduktiv". Auch ehemalige FCZ-Funktionäre üben scharfe Kritik. Heinz Russheim, früherer Nachwuchschef, schreibt auf LinkedIn, dass diese Praxis von Trainern und Spielern als "Massregelung durch schwache Persönlichkeiten" wahrgenommen werde.

Er bezweifelt zudem die Aussage des Vereins zu Belohnungen für gute Leistungen. Russheim kritisiert auch die mangelnde Zivilcourage im Verein: "Es ist sehr bedauerlich, dass es immer weniger Menschen gibt, die sich gegen Unrecht und klare Grenzüberschreitungen auflehnen." Er versteht, dass Eltern, Spieler und Trainer aus Angst vor Konsequenzen schweigen, sieht aber auch eine Mitverantwortung bei denjenigen, die sich nicht wehren.