Nach der Niederlage des FC St. Gallen gegen den FC Sion sprach Captain Lukas Görtler von der "unnötigsten Niederlage" seines Lebens, nachdem sein Team in Führung ging und sich anschliessend das Spiel mit drei Gegentoren selbst "versaut" hat. Durch die Niederlage wächst der Rückstand auf Leader Thun auf vier Punkte an.
Zuhause angekommen, dürfte die Welt schon wieder viel friedlicher ausgeschaut haben. Seine Frau erwartet nämlich zurzeit ein Baby, laut der Interview-Führenden von blue Sport könnte es jeden Moment so weit sein. Für Görtler scheint die "Doppelbelastung" aber kein Problem zu sein: "Ich spiele seit elf Jahren Fussball und da sind immer mal wieder Dinge nebendran."
Er verliere auf dem Platz selbst keine Energie, daran zu denken, denn da spiele er Fussball. Vor dem Spiel sei er jedoch bis zur letzten Minute mit seiner Frau in Kontakt, "wenn dann alles gut ist, dann gehe ich auf den Platz. Und es ist alles gut". Ganz gut jedoch nicht, denn er hätte lieber ein anderes Spiel gehabt, "nicht vier Stunden weg von daheim".
Vor dem Spiel bot Sion-Präsident Christian Constantin dem Deutschen gar an, ihm sein Helikopter inklusive Pilot zur Verfügung zu stellen, sollte es plötzlich schnell gehen. "Extrem nette Geste, da wollte ich mich sowieso dann auch noch bedanken dafür - coole Aktion." Zwar sei es abzusehen gewesen, dass die Option nicht gebraucht wird, trotzdem bedankt er sich für die Hilfe.
Nötig war der Einsatz des Flugobjekts tatsächlich nicht, denn Görtler sagt: "Ich habe jetzt noch nichts gehört. Ich glaube, das Baby ist noch nicht auf der Welt." Und dann geht noch einmal ein nicht ganz ernst gemeintes Wort an Constantin: "Vielleicht kann er mich jetzt am Sonntag in Lugano mit dem Helikopter abholen."