Auf die deutsche Nationalmannschaft warten zwei immens wichtige Partien, um die WM-Qualifikation im November perfekt zu machen. Mit seinem Kader allerdings machte Bundestrainer Julian Nagelsmann erneut deutlich, dass er sich noch immer auf der Suche nach dem passenden Personal befindet.
Diverse Profis wurden vom ehemaligen Bayern-Coach nicht berücksichtigt - die größte Überraschung stellte dabei sicherlich der Verzicht auf Stuttgarts Mittelfeld-Antreiber Angelo Stiller dar. Der 24-Jährige blickt auf einen mindestens soliden Saisonverlauf beim VfB zurück und galt bis dato als Kandidat der Zukunft. Ein Etikett, das ihm Nagelsmann nun abgenommen hat.
Doch wie wurde eigentlich die Nachricht in Stuttgart wenige Stunden vor dem Europa-League-Heimspiel gegen Feyenoord Rotterdam aufgenommen? Sebastian Hoeneß erklärte vor Anpfiff bei RTL, dass die VfB-Verantwortlichen vom Fehlen Stillers im DFB-Kader "sehr überrascht" waren. Er wisse auch nicht, wie Nagelsmann diese Entscheidung begründe.
Wäre Hoeneß Nationaltrainer, hätte sich Stiller allerdings auf einen Anruf einstellen können. "Ich kann nur für Angelo sprechen", sagte der 43-Jährige und fügte direkt an: "Er ist für uns der zentrale Spieler und ein Faktor, warum wir in der Bundesliga auf Platz vier stehen." Aus diesem simplen Grund habe ihn die Nichtberücksichtigung des in München ausgebildeten Linksfußes doch "ziemlich verwundert".
Stiller, der "keinen Kommentar" nach dem 2:0 gegen Feyenoord zum Thema abgeben mochte, kam bis dato in allen neun Bundesliga-Partien der laufenden Spielzeit zum Einsatz und war dabei an vier Treffern direkt beteiligt (ein Tor, drei Assists, kicker-Notenschnitt 3,06). Auch in der Europa League wollte Hoeneß in allen vier Spielen nicht auf Stillers Dienste verzichten.
Hoeneß will mögliches DFB-Trio antreiben
Neben dessen Namen fehlten auch die von Linksverteidiger Maximilian Mittelstädt und Stürmer Deniz Undav auf Nagelsmanns Liste. Ein Umstand, den Hoeneß wie bislang auch nur "akzeptieren" könne. Es gehe nun aber darum, mit seinen Schützlingen auf eine Art und Weise zu arbeiten, die es Nagelsmann unmöglich mache, um das Trio herumzukommen.
"Wir werden versuchen, sportliche Antworten zu finden", versprach Hoeneß und schob hinterher: "Noch mehr als bisher."