FC St.Gallen (2 Trainer)
Auch nach der Ära von Peter Zeidler ist der FC St.Gallen sehr beständig unterwegs. Nach sechs Jahren unter Zeidler hat der Verein Enrico Maassen als neuen Cheftrainer verpflichtet. Unter dem Deutschen ist vor allem zu Beginn dieser Saison Konstanz in die Leistungen eingekehrt. Der FCSG steht nach Verlustpunkten an zweiter Stelle und das ist durchaus ein Verdienst des Festhaltens am Trainer, auch in schwereren Zeiten. Die Automatismen im Spiel des FC St.Gallen greifen und das zeigt sich nun auch auf dem Spielfeld.
FC Lugano (3 Trainer)
Der Trainerposten bei den Bianconeri galt lange als Schleudersitz. Seit Mattia Croci-Torti im Tessin übernommen hat, ist dies aber nicht mehr so. Der Tessiner ist der dienstälteste Trainer in der gesamten Liga. Seit über vier Jahren steht Croci-Torti an der Seitenlinie des FC Lugano. Die jahrelangen Verdienste haben ihn dann wohl auch zu am Anfang dieser Spielzeit im Amt gehalten. Der FCL startete miserabel in die Saison. Im Cup und in Europa ist der Verein bereits ausgeschieden und in der Liga muss Lugano eine Aufholjagd hinlegen, aber die Bianconeri haben sich gefunden. In den letzten Wochen tritt der FC Lugano stark verbessert auf.
FC Luzern (3 Trainer)
Konstanz herrscht auch auf der Trainerposition beim FC Luzern. Seit dem Sommer 2020 waren nur zwei dauerhafte Cheftrainer bei den Innerschweizern angestellt. Zunächst Fabio Celestini, der Romand coachte den FCL zum Cupsieg, und dann Mario Frick. Der Liechtensteiner ist nach Mattia Croci-Torti am längsten im Amt. Er versteht es ausgezeichnet, die Vereinsphilosophie umzusetzen und junge Spieler zu fördern. Etliche Akteure aus dem eigenen Nachwuchs haben unter Frick debütiert und mittlerweile auch den Sprung zu einem grösseren Verein geschafft. Dazwischen übernahm Sandro Chieffo für einen Monat ad interim.
FC Thun (3 Trainer)
Die Berner Oberländer sind ein Paradebeispiel für Konstanz. Das zieht sich beim FC Thun von der Führungsetage über die Trainerbank bis hin zu den Spielern. Es ist eine Philosophie des Vereins, auf das bestehende Personal zu vertrauen. Seit dem Sommer 2022 steht Mauro Lustrinelli an der Seitenlinie des FCT. Der Tessiner hat den Verein in die Super League zurückgebracht und dort zu einem veritablen Höhenflug verholfen. Überraschend führt Thun die Super League mit einem satten Polster an.
FC Lausanne-Sport (5 Trainer)
Die Waadtländer waren in der jüngeren Vergangenheit sehr konstant in ihrer Trainerwahl. Nur in der Saison zwischen Giorgio Contini und Ludovic Magnin brauchten die Westschweizer zwei Trainer. Mit Ilja Borenovic und Alain Casanova misslang die Mission Klassenerhalt.
Der FC Lausanne-Sport musste mit Magnin in der Challenge League starten. Der heutige FCB-Trainer kehrte mit den Lausannern in die Super League zurück und stabilisierte den Verein. Nun setzt Peter Zeidler das Erbe Magnins fort und hat Lausanne-Sport direkt in die Ligaphase der Conference League geführt.
Servette Genf (5 Trainer)
Auf eine lange Amtszeit von Alain Geiger folgten zuletzt gleich mehrere verschiedene Trainer an der Seitenlinie bei Servette Genf. René Weiler trat nach einem Jahr zurück und wechselte ins Amt des Sportchefs. Es folgte Thomas Häberli, der in dieser Saison nach nur zwei Ligaspielen entlassen wurde. Bojan Dimic coachte das Team ad interim und mittlerweile leitet Jocelyn Gourvennec die Geschicke Servettes. Wenn man die Kadenz der Trainerwechsel betrachtet, käme man kaum zum Schluss, dass Servette in der letzten Saison Vizemeister wurde.
FC Winterthur (8 Trainer)
Der FC Winterthur liegt hier zu Teilen unverschuldet relativ weit vorne im Ranking. Die Eulachstädter wurden Opfer ihres eignenen Erfolgs: Alex Frei, Bruno Berner und Patrick Rahmen wurden von Ligakonkurrenten abgeworben. Erst auf die Saison 2024/2025 hin vergriffen sich die Verantwortlichen des FCW etwas in der Trainerwahl. Ognjen Zaric brachte die Winterthurer nie wirklich zum Fliegen. Es brauchte Uli Forte als Feuerwehrmann, der die Zürcher heroisch rettete.
In der laufenden Saison kam die Mannschaft unter Forte aber nie wirklich auf Touren. Daher endete die Amtszeit des 51-Jährigen vorzeitig. Jetzt soll Rahmen die Rettung des FC Winterthur gelingen.
Grasshopper Club Zürich (8 Trainer)
Der Grasshopper Club Zürich hangelte sich in den letzten Jahren gefühlt von einer Krise zur nächsten. Das schlägt sich auch in der Liste der Trainer nieder. Nur Giorgio Contini überlebte in der jüngeren Vergangenheit mehr als ein Jahr an der Seitenlinie. Mit Contini hielt GC als Achter und Siebter zweimal direkt die Klasse. Seither mussten die Grasshoppers zweimal den Umweg über die Barrage gehen. Einmal rettete Marco Schällibaum den Rekordmeister gegen den FC Thun und im Jahr darauf war die Reihe an Tomas Oral, gegen den FC Aarau den GCZ in der Liga zu halten. Trotz des Klassenerhalts musste Oral den Platz an der Seitenlinie räumen. Seit diesem Sommer ist Gerald Scheiblehner der Verantworltliche bei den Grasshoppers.
BSC Young Boys (9 Trainer)
Bei den Berner Young Boys ist der erste und der letzte Trainer in der Liste derselbe: Gerardo Seoane. Nach drei Meistertiteln verliess Seoane die Berner einst in Richtung Bundesliga. Dort trainierte der Schweizer Bayer Leverkusen und Borussia Mönchengladbach. Jetzt ist Seoane in die Bundesstadt zurückgekehrt. Bei seiner Ankunft stellte der Verein klar: Mit Seoane soll die Konstanz auf der Trainerposition des BSC zurückkehren.
Zuvor wurde Gelb-Schwarz mit seinen Trainern nicht glücklich. Die beiden grössten Fehlgriffe waren wohl David Wagner und Patrick Rahmen. Mit Wagner wurde zum ersten Mal der Meistertitel verfehlt, nach dem der Verein zuvor viermal in Serie den Titel feiern durfte. Rahmen kam dann zum Auftakt der Saison 2024/2025. Vom FC Winterthur losgelöst, fanden der Basler und der BSC nie richtig zusammen. Nach nur gut drei Monaten und einem katastrophalen Saisonstart gingen die beiden Parteien wieder getrennte Wege.
FC Sion (10 Trainer)
Es überrascht einerseits nicht, dass Sion weit vorne auftaucht, andererseits aber schon. Traditionell tauschte Christian Constantin die Trainer in einer grossen Regelmässigkeit auf. Auch dank zweier Einsätze des Präsidenten selbst an der Seitenlinie kommen die Walliser insgesamt auf zehn Übungsleiter. Ebenfalls zweimal in der untersuchten Periode durfte Paolo Tramezzani ran, der insgesamt schon vier Amtszeiten beim FC Sion erlebte.
Seit dem Abstieg hat Constantin aber die Zeichen der Zeit erkannt und ist gnädiger geworden. Didier Tholot ist seit dem Sommer 2023 Cheftrainer des FC Sion. Auch in schlechteren Zeiten ist der Präsident ruhig geblieben und hat an Tholot festgehalten. Das wurde mit dem Aufstieg, dem Klassenerhalt und jetzt einem guten Saisonstart belohnt. Die Zeiten, in denen der FC Sion wild den Trainer austauschte, scheinen vorbei zu sein.
FC Basel (10 Trainer)
Vor allem bis zur Saison 2023/2024 war es auf der Trainerbank des FC Basel ein munteres Kommen und Gehen. Missverständnisse wie Ciriaco Sforza, Timo Schultz oder Guillermo Abascal hielten sich nur kurz auf der Trainerbank von Rotblau. Dazu kommen zwei Episoden von Heiko Vogel als Interimstrainer. Während es beim ersten Engagement mit dem Einzug ins Conference-League-Halbfinale noch funktionierte, war die zweite Zeit von Enttäuschungen geprägt.
Im Herbst 2023 übernahm Fabio Celestini den FC Basel auf dem letzten Platz liegend und führte den FCB zurück nach ganz oben. Unter Celestini gewann Rotblau im letzten Sommer das Double, dennoch wurde die Zusammenarbeit beendet, denn Celestini wollte eine neue Herausforderung annehmen. Mittlerweile amtet der Romand in Russland bei ZSKA Moskau und am Rheinknie hat ein anderer Romand übernommen: Ludovic Magnin.
FC Zürich (10 Trainer)
Der FC Zürich wurde mit dem FC Basel und dem FC Sion zusammen bereits von zehn Trainern betreut. Im Vergleich zu den anderen Vereinen wird beim FCZ schon bald Trainer Nummer elf folgen. Die Suche nach einem neuen Übungsleiter geniesst bei den Zürchern oberste Priorität, hiess es von Ancillo Canepa zuletzt. Derzeit wird das Team ad interim von Dennis Hediger betreut.
Bei den Übungsleitern des FC Zürich hat die sportliche Führung bei Weitem nicht nur Fehlgriffe getätigt. André Breitenreiter führte den Stadtclub in der Saison 2021/2022 zum überraschenden Meistertitel. Danach lockte den Deutschen die Bundesliga. Auch nach dem kurzen Missverständnis mit Franco Foda heuerte mit Bo Henriksen ein guter Trainer beim FCZ an. Mittlerweile leitet das Energiebündel die Geschicke des FSV Mainz 05 in der Bundesliga. Zuletzt ist der FC Zürich aber mit seinen Personalentscheidungen nicht mehr glücklich geworden. Sowohl Ricardo Moniz als auch Mitchell van der Gaag wurden entlassen. Ob die Stagnation in der Entwicklung des Vereins aber nur den Trainern anzulasten ist, darf zumindest kritisch hinterfragt werden.