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Regionalliga-Rückkehr? In Eimsbüttel setzt man erst mal andere Prioritäten

kicker

Der Jubel war erstklassig: Die ETV Hamburger Volleys feierten am Wochenende den ersten Sieg der Vereinsgeschichte in der Frauen-Bundesliga. 3:1 in den Sätzen hieß es nach diversen Aufholjagden beim Mit-Aufsteiger in Borken. 1042 Zuschauer waren bei diesem Volleyball-Match in der gut beheizten Mergelsberg-Halle dabei.

Mehr als die doppelte Zahl an Fans besuchte bei ungemütlichem Regenwetter in der fünften Fußball-Liga das Hoheluft-Derby zwischen dem SC Victoria und dem ETV, deren Sportanlagen gerade mal rund 200 Meter auseinander liegen und beide Teams die Chance auf die Tabellenführung hatten. Und auch dort gelang dem ETV eine grandiose Aufholjagd: Aus einem 0:1 zur Halbzeit wurde ein 4:1-Erfolg. Das "Wolfsrudel" heult wieder!

Regionalliga-Lizenzantrag wahrscheinlich

Unter diesem Titel wurde eine siebenteilige Doku über die Regionalliga-Saison 2023/24 gedreht - mit allen Emotionen, Hoffnungen, Triumphen, Fehlentscheidungen und Analysen vom Aufstieg bis zum direkten Wiederabstieg. Sehr professionell von einer Hamburger Lokalzeitung. Nun kann die Regionalliga wieder ein Thema werden, denn die Eimsbütteler gewannen von 15 Saisonspielen elf und liegen nur einen Punkt hinter Spitzenreiter ETSV Hamburg. Diese beiden Vereine dürften die beiden Einzigen aus der Hansestadt sein, die bis Ende März 2026 die Lizenz-Unterlagen einreichen. Dieser Konkurrenzkampf erfreut und mobilisiert die Oberliga-Fans in Hamburg noch einmal extra.

Dabei geht es für die Fußball-Abteilung des Großvereins immer noch darum, sich zu etablieren. Zunächst innerhalb des Vereins mit insgesamt rund 20.000 Mitgliedern, andererseits in der Spitze des Hamburger Fußballs. Nach der DFB-Pokal-Teilnahme 2011, als die komplette Liga-Mannschaft aus dem Verein austrat, begann die Neuausrichtung. Der Absturz in die siebtklassige Bezirksliga war einkalkuliert, denn es wurde auf Jugendarbeit und Trainerausbildung gesetzt. Erst 2019 glückte die Rückkehr in die Landesliga, nach Corona folgten zwei weitere Aufstiege und das Abenteuer Regionalliga unter absoluten Amateurbedingungen.

Scobel unterstreicht den guten Ruf

Nach der Rückkehr in die Oberliga Hamburg übernahm Can Schultz das Traineramt vom legendären Khalid Atamimi, der schon die Hälfte der Saison wegen beruflicher Verpflichtungen verpasst hatte. Er forcierte die Entwicklung. Bestes Beispiel war in der Vorsaison Piet Scobel, der nach 19 Treffern in der Hinrunde sein Glück beim 1. FC Nürnberg suchte. Am vergangenen Wochenende stand der 20-Jährige erstmals im Kader des Zweitligisten und sorgte auch beim ETV für strahlende Gesichter, denn der Ruf des Ausbildungsvereins dürfte frische Talente an den Lokstedter Steindamm locken.

Der aktuelle Top-Torjäger heißt Merlin Sinanovic, der nach seinen beiden Treffern gegen Victoria auch auf 19 Treffer in 15 Partien kommt. Der Stürmer, der im Sommer vom SV Todesfelde kam, ist sogar erst 19 Jahre alt, soll jedoch möglichst im Winter trotz lukrativer Angebote gehalten werden, um den nächsten Entwicklungsschritt einzuleiten. Allerdings will Coach Schultz trotz des Blicks auf die Tabelle von einem Konkurrenzkampf mit dem - auch finanziell - wesentlich höher ambitionierten ETSV um die Teilnahme an der Regionalliga-Aufstiegsrunde momentan nichts wissen: "Das ist für uns kein Thema. Wir wollen diese Jungs weiter- und voranbringen."