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"Wir haben nie aufgesteckt": Jenas Mentalitäts-Antwort gibt "Auftrieb" vor der Derbywoche

kicker

Dieses Fußballfest hatte zwar keinen Gewinner, brachte dafür aber viele Erkenntnisse. Der Hallesche FC erkämpfte sich am Freitagabend vor 10.500 Zuschauern im Ernst-Abbe-Sportfeld gegen den FC Carl Zeiss Jena ein verdientes 1:1-Unentschieden, was am Ende sogar noch aus Sicht des HFC unglücklich war. Denn: die Jenaer erzielten den Ausgleich erst in der Nachspielzeit.

Halle, das seit Wochen in einer Krise steckt, überraschte das Spitzenteam aus Jena mit aggressivem Pressing. Die Elf von Trainer Robert Schröder stellte eindrucksvoll unter Beweis, dass sie hinter ihrem Trainer steht und für ihren Trainer spielt.

Das Spiel in Jena, und das ist die erste Erkenntnis, sollte die Trainer-Diskussion in Halle vorerst beenden. "Wenn sich die Heimmannschaft am Ende mehr über das Unentschieden freut als die Gäste, dann zeigt es, welch gute Leistung wir heute gezeigt haben", sagt Schröder.

„Wenn man sich so ins Spiel zurückkämpft, eine solche Mentalität zeigt, dann darf man sich auch freuen“ (FCC-Coach Volkan Uluc)

Sein Gegenüber Volkan Uluc verteidigte den Jubel seiner Schützlinge nach dem späten Ausgleich. "Wenn man sich so ins Spiel zurückkämpft, eine solche Mentalität zeigt, dann darf man sich auch freuen", sagt der Zeiss-Coach. Und das ist die zweite Erkenntnis des vergangenen Freitagabends: Carl Zeiss Jena ist in dieser Saison zu einer echten Spitzenmannschaft gereift, mit der im Aufstiegskampf unbedingt zu rechnen ist.

Bei den Thüringern stimmt die Mentalität, das Team wirkt stabil und lässt sich auch von Rückschlägen nicht aus der Ruhe bringen. Gegen Halle fiel mit Nils Butzen der Kapitän und Leistungsträger auf der rechten Abwehrposition aus. Er fehlte wegen der fünften Gelben Karte. Für Butzen spielte der junge Paul Krämer, der in dieser Saison kaum Spielpraxis hatte. Und das ist die große Jenaer Stärke: auch mit ihm war die Defensive stabil.

Es war kein Zufall, dass ausgerechnet Moritz Fritz den wichtigen Ausgleich erzielte. Fritz ist mit 32 Jahren der Oldie im Team, kam im vergangenen Sommer mit der Erfahrung von 160 Spielen in der 3. Liga von Viktoria Köln an die Kernberge - jetzt verleiht er der jungen Jenaer Rasselbande den nötigen Halt, geht als Führungsspieler voran und ist ein ganz wichtiger Baustein für die Thüringer auf dem Weg zurück in den Profifußball. Fritz bringt wie andere Spieler auch die notwendige Mentalität mit.

"Auftrieb" vor der Derbywoche

Und die wird nun für die nächste Aufgabe ganz besonders wichtig sein. Der FC Carl Zeiss Jena muss am kommenden Freitagabend, 20.20 Uhr zum großen Erzrivalen Rot-Weiß Erfurt. Das ist das nächste Spitzenspiel für die Thüringer und zudem ein prestigereiches. Erfurt ist als Tabellendritter in Lauerstellung, will den Rückstand nach oben bis zum Winter noch verkürzen. "Dass wir gegen Halle nie aufgesteckt haben, immer an uns geglaubt und uns am Ende auch belohnt haben, nehmen wir mit in diese Trainingswoche und mit ins nächste Spiel. Auch wenn es nur ein Unentschieden war, gibt es uns Auftrieb für diese Aufgabe", sagt Uluc.